„Die Einnahme eines kleinen Schluckes kann tödlich sein“

Nach Ecstasy-Tod: Behörde warnt vor weiteren gepanschten Champagnerflaschen

Rückruf
Rückruf von "Moët & Chandon Ice Impérial"
Dreesbach, Patricia [RTL NEWS], NVWA

Ein tragischer Tod – verursacht durch Champagner. Mehrere Gäste feierten Mitte Februar 2022 in einem Lokal und teilten sich eine Flasche „Moët & Chandon" – plötzlich zeigten die ersten Gäste Vergiftungserscheinungen. Ein Mann starb. Die Flasche soll mit Ecstasy kontaminiert gewesen sein. Nun warnt auch die niederländische Behörde für Nahrungsmittel NVWA Verbraucher vor dem Verzehr von Champagner der Marke „Moët & Chandon Ice Impérial“ im 3-Liter-Format.

Diese Produktionsnummer ist betroffen

Weitere Flaschen des Champagners der Marke „Moët & Chandon Ice Impérial“ (3 Liter) könnten die Droge MDMA - auch bekannt als Ecstasy - enthalten. Das Trinken könne lebensgefährlich sein, heißt es in der am 26.03.2022 verbreiteten Warnung. Die NVWA hat auch das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz alarmiert.

Die Warnung bezieht sich auf Flaschen „Moët & Chandon Ice Impérial“ im 3-Liter-Format mit der Produktnummer LAJ7QAB6780004. Im Glas schäume die Flüssigkeit nicht, das MDMA habe eine rotbraune Farbe und rieche nach Anis, hieß es.

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Kontaminierte Flaschen über nicht identifizierte Webseite gekauft

Sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden war jeweils eine Flasche in diesem Format entdeckt worden, die statt Champagner die Droge enthielt. In Deutschland waren den Angaben zufolge daran bisher ein Mensch gestorben und sieben schwer krank geworden. In den Niederlanden gab es der NVWA zufolge bisher vier Verletzte.

Beide bisher bekannten Flaschen waren den Angaben zufolge über eine noch nicht identifizierte Webseite gekauft worden, hatte der Hersteller Moët Hennessy den Behörden mitgeteilt. Es ist nicht bekannt, wie die Droge in die Flaschen gelangte. Daher sei nicht einzuschätzen, ob noch mehr Flaschen mit der Droge im Umlauf seien.

Schon kleinste Mengen könnten schwere Schäden verursachen, warnte die Behörde. „Selbst das Eintauchen einer Fingerspitze in die Flüssigkeit und das Schmecken kann auch ohne Schlucken zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen.“ Man solle den Inhalt nicht berühren, geschweige denn probieren. „Die Einnahme eines kleinen Schluckes kann tödlich sein“, heißt es weiter in der Mitteilung der niederländischen Behörde. Wer sich unsicher ist, sollte daher das Getränk nicht probieren oder anfassen und stattdessen die Polizei rufen. (dpa/pdr)