Hier gibt's die Szene noch mal im Video

Nach brutalem Einsatz gegen Fan vor Hamburg-Derby: Anzeige gegen Prügel-Polizisten

Der heftige Polizei-Einsatz vor dem Hamburger Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV hat ein Nachspiel. Bei den Ermittlungsbehörden sei eine Anzeige eingegangen und ein Strafverfahren eröffnet worden, sagte Polizei-Sprecher Thilo Marxsen.

Beamter der Bundespolizei schlägt auf am Boden liegenden Mann ein

„Wie in solchen Fällen üblich führt nun das Dezernat Interne Ermittlungen, das direkt bei der Staatsanwaltschaft und nicht bei der Polizei angegliedert ist, die Ermittlungen“, sagte Marxsen.

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Vor allem ein auf Twitter kursierendes Video hatte für Aufsehen gesorgt. Es zeigt ein massives Vorgehen gegen Fans des FC St. Pauli. Unter anderen ist ein Beamter zu sehen, der auf einen am Boden liegenden Mann einschlägt, während ein anderer dessen Beine fixiert. „Das ist ein Beamter der Bundespolizei gewesen. Das wird nun auch auf Recht- und Verhältnismäßigkeit geprüft“, sagte der Sprecher. Zu dem am Boden liegenden Mann lägen keine Erkenntnisse vor. Die Szene sei auch Teil der intensiven Nachbereitung des Einsatzes. „Aber auch das ist üblich, dass solche Einsätze nachbereitet werden“, sagte Marxsen.

"Gezielte Aktion" der Pauli-Fans?

Nach Angaben der Polizei waren zuvor etwa 150 maskierte St.-Pauli-Anhänger auf einen Marsch von 3.500 Fans des Hamburger SV zugelaufen. „Das war eine gezielte Aktion“, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün am Freitagabend. „Wir sind dazwischengegangen und haben damit verhindert, dass die HSV-Fans massiv angegriffen wurden.“ Es gebe Hinweise dafür, dass Fans des FC St. Pauli auch versucht hätten, Beamte anzugreifen.

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47 Personen in Gewahrsam

Bei dem gesamten Einsatz seien 47 Personen in Gewahrsam genommen. Sie seien nach dem Spiel wieder entlassen worden, sagte der Sprecher. Am Freitagabend hatte die Polizei bereits mitgeteilt, dass fünf Polizisten verletzt worden seien. Insgesamt waren den Angaben zufolge 1.445 Polizisten im Einsatz gewesen. Die Hamburger Polizei wurde unterstützt von Beamten der Bundespolizei sowie den Landespolizeien aus Brandenburg, Bremen/Niedersachsen und Schleswig-Holstein. (mli/dpa)