Tierschützer hoffen auf ein Happy EndNach 50 Jahren in Gefangenschaft: Sieht Orca Lolita ihre Familie endlich wieder?

February 9, 2022: Lolita the killer whale, now known as Toki, performs in her stadium tank. She's about 56 years old and has been the main attraction at Miami Seaquarium for decades. (Credit Image: © File/Miami Herald/TNS via ZUMA Press Wire
Orca Lolita war jahrzehntelang die Hauptattraktion im "Miami Seaquarium".
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Kann Orca Lolita nun endlich nach Hause? Über 50 Jahre absolvierte die Orca-Dame im „Miami Seaquarium“ im US-Bundesstaat Florida eine Show nach der anderen. Im März 2022 durfte der Wal endlich in den Ruhestand, lebte jedoch weiterhin in seinem kleinen Becken. Doch jetzt gibt es tatsächlich Hoffnung auf eine baldige Freilassung von Lolita – und damit auf ein Wiedersehen mit ihrer Familie.

Lolita könnte in der Nähe ihrer Familie leben

Anfang des Jahres übernahm „The Dolphin Company“ das „Seaquarium“ und beschloss, Lolita, die auch unter dem Namen Toki bekannt ist, und ihre Freundin, den Pazifischen Weißseitendelfin Lii, in den Ruhestand zu schicken. Damals war jedoch noch nicht klar, was mit den beiden Tieren geschehen sollte; Lolita selbst kämpfte zu der Zeit mit einer Lungenentzündung, die laut damaligen Medienberichten sogar hätte tödlich enden können. Die Tierschutzorganisation PETA forderte damals die Freilassung der Tiere – zum Beispiel in ein Meeresschutzgebiet in der Nähe ihrer Familie.

Jetzt scheinen die Pläne rund um Lolitas Freilassung endlich Form anzunehmen. Wie der britische „Guardian“ nämlich berichtet, hat „The Dolphin Company“ zusammen mit „The Whale Sanctuary Project“ einen Plan zur Freilassung von Lolita erstellt. Demnach könne Lolita in ein etwa 40 Hektar großes Reservat des „Whale Sanctuary Project“ gebracht werden, ganz in der Nähe ihrer einstigen Orca-Familie.

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Die Reise könnte Lolita umbringen

Doch die Freilassung birgt auch Gefahren. Wie „The Whale Sanctuary Project“ auf seiner Website schreibt, müsse erst einmal geprüft werden, ob Lolita in dem Reservat überleben würde. Denn niemand weiß, ob sich der Wal selbst versorgen kann. Notfalls müsse er für den Rest seines Lebens zugefüttert werden, heißt es. Ein weiteres Problem: Lolitas Gesundheit. Laut dem Guardian könnte sich Lolita in Gefangenschaft Infektionskrankheiten zuziehen, gegen die wilde Wale nicht immun sind – und die daran sterben könnten. Abgesehen davon, dass sie selbst stolze 56 Jahre alt ist. Die Reise und der Stress im neuen Zuhause könnten Lolita umbringen.

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Die Hoffnung von Lolitas Unterstützern ist jedoch, dass der Wal seine Familie wieder trifft. 1996 nahmen Forscher auf, wie sich ihre Wal-Verwandtschaft untereinander begrüßte und spielten es Lolita vor. Auch wenn aus dem Video auf YouTube nicht genau ersichtlich ist, ob sie die Rufe wiedererkannte, schien sie zumindest darauf zu reagieren. Und wer weiß, vielleicht sieht Lolita ihre Familie bald schneller wieder als erwartet. (jbü)