Mysteriöser Todesfall lässt Polizei seit 28 Jahren keine Ruhe
Ermittler suchen weitere Hinweise zu Totem vor Helgoland

Dieser Fall lässt die Polizei nicht los. 1994 wird vor Helgoland ein unbekannter Toter aus der Nordsee geborgen. Bis heute weiß niemand, wer der Mann ist und was mit ihm geschehen ist. Jetzt wenden sich die Ermittler wieder an die Öffentlichkeit. Mit ersten Ermittlungsergebnissen, aber auch mit neuen Fotos. Und wieder fragt die Polizei: Wer kennt diesen Mann?
Noch immer trägt der Tote keinen Namen
Im Juli 1994 zieht der damalige Bundesgrenzschutz See westlich von Helgoland den Leichnam aus der Nordsee. Die Ermittler gehen von einem Verbrechen aus. Doch jahrelang kommt keine Bewegung in den Fall. Bis die Polizei Wilhelmshaven den Cold Case neu aufrollt. Anfang des Jahres wird die Öffentlichkeit um Hilfe gebeten. Es werden erste Fotos veröffentlicht. Die Leiche des Mannes wird exhumiert und untersucht. Inzwischen sind mehr als 50 Hinweise bei der Polizei eingegangen und die Ermittler haben es geschafft die DNA des Toten zu entschlüsseln. Abgleiche mit nationalen und internationalen Datenbanken laufen laut Polizei derzeit aber noch. Das bedeutet: Noch ist der Tote weiter ein Mann ohne Namen.
Mit diesen Schuhleisten war die Leiche beschwert

Der Tote trug Gewichte am Körper. Jetzt zeigen die Ermittler erstmals ein Foto davon. Es handelt sich um sogenannte Schuhleisten aus Gusseisen. Sie wurden laut Polizei wahrscheinlich für Reparaturarbeiten an Damenschuhen genutzt. Vermutlich stammen die Leisten aus den 20er oder 30er Jahren aus einem Unternehmen in Großbritannien.
Einige Spuren führen nach Großbritannien

Auch die vom Toten getragene Krawatte kommt wohl aus dem Vereinigten Königreich. Laut Polizei wurde sie für das britische Unternehmen Marks & Spencer für den englisch- und französischsprachigen Vertriebsraum produziert. Laut Polizei war sie ein Massenprodukt. Bislang ging man davon aus, dass der Tote ein reicher Mann gewesen sein könnte. Das muss aber nicht zwingend so gewesen sein, stellt jetzt die Polizei klar. Möglicherweise habe er auch seine teuren Schuhe gebraucht bekommen.
Ermittlungen sind ein Projekt mit der Polizeiakademie Niedersachsen
Die Ermittlungen in dem fast 30 Jahre alten Cold Case werden von der Polizei Wilhelmshaven geführt. Sie bekommt Unterstützung von der Polizeiakademie Niedersachsen, die wiederum gemeinsam mit den britischen Universitäten Staffordshire und Plymouth Marjon, dem Human Remains Service Ireland sowie Locate International an der Identifizierung des unbekannten Toten arbeitet.
Wer Hinweise zum Toten oder den Schuhleisten geben kann, wird gebeten sich bei der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland zu melden. (nkn)