Müllrose: Dreifachmörder Jan G. muss lebenslang ins Gefängnis - er tötete seine Oma und zwei Polizisten

Er tötete seine Oma an ihrem Geburtstag mit einem Küchenmesser. Dann raste er mit ihrem Auto davon und fuhr auf der Flucht zwei Polizisten tot. Jetzt wurde das Urteil im Prozess um den Dreifachmörder gesprochen. Jan G. muss lebenslang ins Gefängnis. Die Richter stellten zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit kommt der 25-Jährige aus dem ostbrandenburgischen Müllrose voraussichtlich auch nach 15 Jahren nicht aus dem Gefängnis.

Verteidigung plädierte auf verminderte Schuldfähigkeit

Das Landgericht Frankfurt (Oder) folgte mit seinem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte auf zwölf Jahre Gefängnis plädiert. Sie ging von gefährlicher Körperverletzung und Totschlag aus. Der Anwalt des Angeklagten wollte außerdem eine verminderte Schuldfähigkeit geltend machen, weil G. zum Tatzeitpunkt unter Drogen gestanden habe. Außerdem forderte er, den Tod der beiden Polizisten als Verkehrsunfall wegen eines Fahrfehlers des Mandanten zu bewerten.

Die beiden Familienväter sollten das Fluchtauto mit einem Nagelbrett stoppen. Sie starben noch an der Unfallstelle an einer Bundesstraße bei Beeskow. Die Anklage dagegen sprach von einem Mord aus Heimtücke mit dem Ziel, die Tat zu verdecken.

Freies Angebot Frankfurt/Oder 02.02.18 Prozess gegen Jan Geiger, Urteil am 2.2.2018 im Gericht in Frankfurt / Oder. Er hat in Muellrose seine Grossmutter getoetet und auf der Flucht 2 polizisten totgefahren. Dafuer erhielt er nun lebenslaenglich. *** Local Caption *** ( *** Free offer Frankfurt or 02 02 18 Jan Geiger trial judgment on 2 2 2018 in the Court in Frankfurt Oder he has killed his grandmother in garbage rose and running went dead 2 policemen for now for life, he received * local caption *.
Jan G. bei der Urteilsverkündung.
imago stock&people, imago/Olaf Wagner, Olaf Wagner

Nachdem er die Polizisten totgerast hatte, fuhr er zunächst weiter. Der Wagen war allerdings stark beschädigt, weshalb G. versuchte, zu Fuß über ein Feld zu entkommen. Dort holten ihn Polizisten ein und nahmen ihn fest.

Angeklagter war in früherem Prozess für schuldunfähig erklärt worden

ARCHIV - 28.02.2017, Brandenburg, Müllrose: Absperrband hängt vor einem Wohnhaus. Ein Mann soll hier seine Großmutter umgebracht haben. Auf der Flucht vor der Polizei soll er bei Beeskow auch zwei Polizisten überfahren und getötet haben. (zu «Urteil im Dreifachmordprozess von Ostbrandenburg erwartet» vom 01.02.2018) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In diesem Haus in Müllrose hat Jan G. seine Großmutter umgebracht.
ppl fux, dpa, Patrick Pleul

Der 25-Jährige hatte im Laufe des Prozesses zugegeben, für den Tod der drei Menschen verantwortlich zu sein. Auf seine 79-jährige Oma hatte er nach einem Streit um eine vollgestellte Badewanne zunächst eingeschlagen und sie mit einem Küchenstuhl angegriffen. Als sie am Boden lag, erstach er sie mit dem Küchenmesser.

Brisant: In einem früheren Raubprozess war der Angeklagte für schuldunfähig erklärt worden. Mitte November 2016 musste er sich vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) unter anderem wegen Raubes, Diebstahls und Fahrens ohne Führerschein verantworten. Die Anklage habe in dem Prozess darauf gedrängt, den Mann in der geschlossenen Psychiatrie unterzubringen, sagte eine Sprecherin.

Das Gericht sei diesem Antrag zwar gefolgt, habe aber die Maßnahme zur Bewährung ausgesetzt. Denn ein Gutachter hatte dem Mann Behandlungsfähigkeit bescheinigt. Wegen einer attestierten psychischen Erkrankung wurde er als schuldunfähig von allen Vorwürfen freigesprochen. Im aktuellen Prozess allerdings hatte ein Gutachter festgestellt, dass der Angeklagte schuldfähig und nicht schizophren sei.