Nach Aufregung über Tweets
Morddrohungen gegen Grüne-Jugend-Chefin
Sie ist gerade mal seit zwei Tagen im Amt und muss sich jetzt wegen „massiver Morddrohungen“ vorerst aus der Öffentlichkeit zurückziehen – die 20-jährige Grünen-Jugend-Chefin Sarah-Lee Heinrich! Das bestätigte eine Grünen-Sprecherin dem „Tagesspiegel“. Vorher hatte Heinrich auf Twitter wegen fragwürdiger Aussagen einen massiven Shitstorm geerntet.
Vulgäre und beleidigende Tweets
Es war bekannt geworden, dass Heinrich über ihren Twitter-Account die Worte „Heil“ unter einem Tweet mit einem Hakenkreuz kommentiert hatte. Sie könne sich aber nicht erinnern, jemals einen solchen Tweet abgesetzt zu haben - aber das mache es nicht besser. „Das war maximal dumm und unangebracht“, schrieb sie auf Twitter. Sie betonte, sie sei Teil einer antifaschistischen Jugendorganisation. „Dieser Tweet spiegelt in keiner Weise meine Position wieder. Es tut mir wirklich leid, einen solchen Tweet jemals abgesetzt zu haben“, erklärte sie. Der Beitrag wurde inzwischen gelöscht.
Gleichzeitig kursieren auf Twitter noch weitere Tweets von Heinrich, die als beleidigend oder vulgär einzustufen sind. Heinrich schrieb auf Twitter, dass sie zum Zeitpunkt dieser Tweets 13/14 Jahre alt gewesen sei, was im Kontext der Vorwürfe verschwiegen würde.
Rückendeckung von Göring-Eckardt und Özdemir
Rückendeckung erhält Heinrich aus der Parteispitze. „Wir machen alle Fehler. Du stehst dazu und entschuldigst dich. Danke dafür“, twitterte zum Beispiel die Grünen-Fraktionsvorsitzende Kathrin Göring-Eckardt. Und auch der Ex-Bundesvorsitzende Cem Özdemir betonte: „Einer der unzähligen Unterschiede zwischen @xsarahleee (Sarah-Lee Heinrich a.d Red.) & denen, die sie gerade angreifen, ist: Sie hat mit 14 dummes Zeug geschrieben & sich dafür entschuldigt. Die Angreifer schreiben heute sexistischen Mist & werden wohl leider nie den Anstand haben, sich zu entschuldigen.“
Am Samstag mit 93,84 % gewählt
Sarah-Lee Heinrich war am Samstag gemeinsam mit Timon Dzienus zu einer der beiden Bundessprecher der Grünen Jugend gewählt worden. Sie erhielt beim Bundeskongress der Nachwuchsorganisation in Erfurt 93,84 Prozent der Stimmen. (xst)
