Milliardenstrafe für Lebensmittel-Riesen
Milka-Mutter Mondelez erwischt! Strafe für unfaire Preise im Ausland
Toblerone-Turbulenzen, Milka-Machenschaften, Daim-Deals!
Lebensmittelgigant Mondelez hat jahrelang den Wettbewerb verzerrt und seine Produkte künstlich verteuert. Jetzt bekommt der US-Konzern dafür die Rechnung: Die EU-Kommission verhängte am Donnerstag eine Strafe von 337,5 Millionen Euro! Mit welchen perfiden Methoden Unternehmen noch versuchen, mehr Geld aus ihren Produkten zu holen, erfahrt ihr im Video!
Preise sollten im Ausland deutlich höher sein
Laut EU-Kommission soll Mondelez unter anderem verhindert haben, dass Händler Schokolade günstig in Deutschland einkaufen konnten, um sie anschließend in anderen EU-Ländern wie Österreich und Belgien weiterzuverkaufen. Denn dort hatte der Konzern seine Produkte spürbar teurer gemacht.
Mondelez stellt eine Reihe bekannter Produkte her, darunter Milka-Schokolade, Toblerone, Daim, Oreo, Mikado, Philadelphia und Tuc. 2021 hatte die EU-Kommission ein offizielles Verfahren gegen den Riesenkonzern eröffnet. Das Ergebnis: Mondelez sei an 22 wettbewerbswidrigen Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt gewesen.
Hohe Preisunterschiede je nach Land
Die Ermittlungen zeigen, dass Menschen im EU-Ausland bei Schokolade, Keksen und Kaffee-Produkten von Mondelez teilweise deutlich tiefer in die eigene Tasche greifen mussten. „Die Preisunterschiede zwischen den Mitgliedstaaten liegen zwischen 10 und 40 Prozent, manchmal sogar darüber“, bestätigt auch die für Wettbewerb zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager.
Das Unternehmen mit dem Hauptsitz in der Schweiz hat sich bereits zu den Vorwürfen geäußert. Die von der EU-Kommission kritisierten Praktiken seinen Einzelfälle, die auch schon länger zurücklägen. „Dies macht nur einen sehr geringen Teil des europäischen Geschäfts von Mondelez International aus“, heißt es in der Stellungnahme.
Lebensmittelexport wurde absichtlich teurer gemacht

Der Kommission zufolge soll es etwa eine Vereinbarung gegeben haben, die angeordnet habe, dass Kunden von Mondelez für Ausfuhren höhere Preise hätten verlangen müssen als für Inlandsverkäufe.
„Diese Vereinbarungen und abgestimmten Verhaltensweisen fanden zwischen 2012 und 2019 statt und betrafen alle EU-Märkte“, so die EU-Kommission. „Durch diese illegalen Praktiken konnte Mondelez weiterhin höhere Preise für seine eigenen Produkte verlangen, was letztlich zum Nachteil der Verbraucher in der EU war“.
Mondelez kooperiert mit der Kommission
Unterstützung bekommt die EU-Kommission von der europäischen Verbraucherschutzorganisation Beuc. „Es ist unfair und schlichtweg falsch, wenn Verbraucher in einigen EU-Ländern aufgrund des illegalen Verhaltens eines Unternehmens mehr für ihre Schokolade, Kekse und ihren Kaffee bezahlen müssen als in anderen Ländern“, sagte Beuc-Generaldirektorin Monique Goyens. Beuc begrüße daher nachdrücklich das Vorgehen der Kommission.
Unternehmen wie Mondelez hätten enorme Vorteile durch den freien Handel im EU-Binnenmarkt. Es sei daher nicht hinnehmbar, dass die Verbraucher wegen künstlicher Handelshemmnisse nicht in den Genuss dieser Vorteile kämen.
Strafe sollte ursprünglich sogar noch höher sein
Weil Mondelez mit der EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt habe, sei dem Unternehmen 15 Prozent der Geldbuße erlassen worden, so die Wettbewerbshüter.
Für die erwartete Strafe sind nach Angaben des Lebensmittelgiganten 2023 Rücklagen gebildet worden. „Weitere Maßnahmen zur Finanzierung der Geldbuße werden nicht erforderlich sein“, so Mondelez. (dpa/alt)
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