Er beendete gerade erst seine Karriere
Wirbel nach Medienbericht: Tritt Özil bei Wahl für Erdogan-Partei an?

Mesut Özil hat seine glanzvolle Fußball-Karriere gerade erst beendet, „weg vom Fenster“ ist der Weltmeister von 2014 aber noch lange nicht. Das türkische Nachrichtenportal „Haber7“ berichtete, der Ex-Nationalspieler stehe bei der Parlamentswahl in der Türkei für die Regierungspartei AKP des autoritären Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als Kandidat auf der Liste. Nun aber Verwirrung: In einem neuen Artikel des Portals mit angeblich finalen Wahllisten taucht Özil nicht mehr auf. Die türkischen Zeitungen „Hürriyet“ und „Milliyet“ haben den Ex-Fußballer ebenfalls nicht auf ihren Listen.
Erdogan war sogar Özils Trauzeuge
Erdogan hatte erst kürzlich verkündet, auf der Kandidatenliste der AKP würden „überraschende“ Namen auftauchen, auch einer aus der Sportwelt.
Özil und Erdogan pflegen schon lange ein gutes Verhältnis, der Präsident war 2019 sogar Trauzeuge auf der Hochzeit des Kickers. Unvergessen auch die Foto-Affäre vor der WM 2018, als sich Özil und Ilkay Gündogan mit Erdogan und Trikots ihrer damaligen Clubs zur Schau stellten.
Video-Tipp: Erdogan gibt Özil seinen Segen
Viel Kritik an Foto mit Erdogan
Das Foto schlug vor der WM in Deutschland hohe Wellen, Özil distanzierte sich ausdrücklich nicht davon, wollte das Ganze auch gar nicht als politisches Statement verstanden wissen.
Nach der vergeigten WM in Russland trat Özil aus der Nationalmannschaft zurück, warf dem damaligen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel Rassismus vor.
Erdogan regiert die Türkei in unterschiedlichen Ämtern seit 2003. Anfangs als Hoffnungsträger gefeiert, steht er wegen seines autoritären Herrschaftsstils vor allem in der EU seit Jahren in der Kritik. Der 69-Jährige leugnet den türkischen Völkermord an den Armeniern, den Holocaust verharmloste er mehrmals. (mar)