Merkel empfängt griechischen Ministerpräsidenten Samaras zu Krisengesprächen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) empfängt heute den griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras zu einem Meinungsaustausch in Berlin. Doch eines ist klar: Ein gemütliches Beisammensein oder ein entspannter Plausch stehen dabei nicht auf der Aufgabenliste. Bei dem Treffen im Kanzleramt dürfte ein Thema besonders im Mittelpunkt stehen - die Reform-Anstrengungen Athens im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise.
Samaras hatte die griechische Bevölkerung zum Jahreswechsel auf ein weiteres entbehrungsreiches Jahr eingestellt. Auch Merkel hatte in ihrer Neujahrsansprache betont, die Schuldenkrise sei längst nicht überwunden.
Bundespräsident Gauck: Deutschland wird Athen unterstützen
Im Hinblick auf das Treffen rief Bundespräsident Joachim Gauck zuvor Griechenland angesichts der schweren Lasten für die Bürger in der Euro-Schuldenkrise zu Geduld und Ausdauer beim Reformkurs auf. Deutschland werde Athen auf diesem Weg unterstützen, versicherte er laut Redetext bei einem Mittagessen zu Ehren des griechischen Präsidenten Karolos Papoulias. "Griechenland ist für uns ein unverzichtbarer Teil der Europäischen Union." Ganz Europa bange mit dem Land, "weil für die meisten von uns offensichtlich ist, was für die Union insgesamt auf dem Spiel steht".
Gauck bescheinigte der Regierung von Samaras, sie habe sich auf den Weg gemacht, das Vertrauen der Partner zurückzugewinnen. "Auch dies wird nicht von heute auf morgen gelingen."
Zudem rief der Bundespräsident die in Deutschland lebenden Griechen auf, künftig noch mehr als Brücke zwischen beiden Ländern zu wirken. Papoulias hat selbst lange in Deutschland gelebt, seine Töchter leben laut Gauck bis heute in der Bundesrepublik.