Was sie verbrochen haben
Melanie Müller, Gina-Lisa Lohfink und Co. - Diese Promis hatten schon Ärger mit dem Gesetz

Justitias Wille kennt keinen Promi-Bonus!
Erst ein riesiger Schuldenberg beim Finanzamt, dann eine Razzia mit Betäubungsmittel-Fund und jetzt ein anstehender Prozess, weil Melanie Müller bei einem ihrer Konzerte den Hitlergrußes gezeigt haben soll. Mit diesem juristischen Mehrfachschlag ist die 35-Jährige jetzt quasi Ehrenmitglied im Club der Promis, die schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Eine Sammlung.
Hitlergruß und Drogen - für Melanie Müller wird es ernst

Eigentlich hätte sich Melanie Müller (35) schon am 18. Juni vor dem Leipziger Amtsgericht verantworten müssen, hatte sich jedoch am Vorabend krank gemeldet. Am neu angesetzten Termin, dem 2. Juli, dann nochmal das gleiche Spiel. Ein neu angesetzter Verhandlungstermin steht bisher noch nicht fest. Die Vorwürfe: Sie soll auf der Bühne den Hitlergruß gezeigt und in ihrer Wohnung Drogen aufbewahrt haben.
Lese-Tipp: Drogenfund bei Melanie Müller nach Razzia
Am 16. August 2023 hätten Gerichtsvollzieher, Finanz- und Polizeibeamte das Wohnhaus von Melanie Müller durchsucht und die Betäubungsmittel dabei zufällig in einer ihrer Handtaschen gefunden. Dabei ging es bei der Razzia eigentlich um Geld. Laut Bild-Zeitung soll der Realitystar dem Finanzamt fast 60.000 Euro schulden.
Im Video: Melanie Müller fit für die Bühne, zu krank fürs Gericht
Gina-Lisa Lohfink - Zoff um Geld und Fahren unter Alkoholeinfluss

Geschenkt oder geliehen? Darüber herrschte bei Reality-Star Gina-Lisa Lohfink und ihrem Ex-Freund Unklarheit. Er will ihr, mit der er bis 2021 liiert war, zwar mit einer größeren Geldsumme ausgeholfen haben, als sie die Restsumme für ihren Mercedes-AMG C63 nicht begleichen konnte. Die 22.243,62 Euro plus Zinsen waren für ihn allerdings nur eine Leihgabe. Gina-Lisa hingegen fand: „Wenn man in einer Beziehung ist, dann hilft man sich. Besonders wenn einer mehr Geld hat als der andere.“ Der Richter vor dem Frankfurter Landgericht sah dies hingegen anders und verdonnerte die 37-Jährige dazu, 20.000 Euro plus Zinsen an ihren Ex zurückzuzahlen. Gina-Lisas Anwalt will in Berufung gehen.
Lese-Tipp: Gina-Lisa Lohfink muss Ex 20.000 Euro zahlen!
Bei einem zweiten Gerichtstermin am 21. Juni ging es um eine andere Straftat: 2022 gerät Gina-Lisa in Jena in eine Polizeikontrolle. Dabei fällt auf: Sie hat keinen Führerschein. Einige Tage später wird sie erneut erwischt, diesmal in Ober-Roden (Hessen). Zudem sind ein Alkohol- und Drogentest positiv. Außerdem behauptet sie, nicht selbst gefahren zu sein. Das Amtsgericht in Langen (Hessen) entscheidet den Reality-Star wegen „Falscher Verdächtigung, Fahren ohne Fahrerlaubnis“ und „Trunkenheit im Straßenverkehr“ zu einer Bewährungsstrafe von acht Monaten und einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro zu verurteilen.
Lese-Tipp: Gina-Lisas Suff-Beichte: „Ich arbeite an mir!"
Martin Semmelrogge - Verkehrsdelikte, Ladendiebstahl und Drogenbesitz

Martin Semmelrogge kosteten seine diversen Vorstrafen und Vergehen 2023 den Einzug ins RTL-Dschungelcamp. Die Australier stellten ihm kein Visum aus. Der Schauspieler stand in seiner langen Karriere nicht nur vor unzähligen Kameras, sondern auch immer wieder vor Gericht: Verkehrsdelikte, Ladendiebstahl und Drogenbesitz. Der heute 68-Jährige wurde bereits mehrfach zu Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt. 2014 wurde gegen ihn wegen Überschuldung auch noch ein Insolvenzverfahren eröffnet.
Streaming-Tipp auf RTL+: „Das Boot“ – die Serienadaption des Kultfilms mit u.a. Martin Semmelrogge
Michael Wendler - Beihilfe zum Vereiteln der Zwangsvollstreckung

Vor dem Amtsgericht Dinslaken musste sich Schlagersänger Michael Wendler 2023 wegen „Beihilfe zum Vereiteln der Zwangsvollstreckung in Tateinheit mit Bankrott in zwei Fällen“ verantworten. Ihm drohte eine Freiheitsstrafe von einem halben Jahr auf Bewährung. Doch das Urteil fiel am Ende milder aus: Der Wendler kam mit einer Geldstrafe von 15.000 Euro davon.
In einer Videobotschaft auf X klagte er anschließend, er fühle sich „kriminalisiert“ und bezeichnete die Vorwürfe als „hanebüchen“, schließlich sei er „völlig unschuldig“.
Christian Kahrmann - Promille-Fahrt

Ex-„Lindenstraße“-Star Christian Kahrmann setzte sich im Mai 2016 mit 1,5 Promille im Blut ans Steuer und fuhr „infolge einer alkoholbedingten Unaufmerksamkeit“ gegen einen Baum. Seine beiden kleinen Töchter saßen auf dem Rücksitz. Die Kinder sollen Prellungen erlitten haben. Zudem geriet der Schauspieler mit den Einsatzkräften aneinander. Er weigert sich, in den Rettungswagen einzusteigen und musste schließlich von den Polizisten gefesselt werden.
Gegen ihn wurde ein Strafbefehl in Höhe von 2400 Euro verhängt, den Christian Kahrmann zunächst nicht akzeptieren, dann aber annahm. Dieser trat damit in Kraft.
Ingrid van Bergen - Totschlag

Schauspielerin Ingrid van Bergen erschoss am 3. Februar 1977 ihren jüngeren Geliebten Klaus Knaths bei einem Streit in ihrer Villa am Starnberger See. Zum Tatzeitpunkt war sie alkoholisiert und hatte Valium genommen.
Am 27. Juli 1977 verurteilt das Münchner Schwurgericht die damals 46-Jährige zu sieben Jahren Haft wegen Totschlags. Die Richter sprechen van Bergen verminderte Schuldfähigkeit zu. Nachdem sie zwei Drittel der Strafe verbüßt hat, wird die Schauspielerin im Oktober 1981 wegen guter Führung vorzeitig entlassen.
Günther Kaufmann - falsches Geständnis aus Liebe

Schauspieler Günther Kaufmanns Frau Alexandra hatte ihren Steuerberater um rund 850.000 Mark betrogen – und ließ ihn ermorden. Aus Liebe zu ihr legte der Fassbinder-Star 2001 ein falsches Geständnis ab und ließ sich für den Mord verurteilen. Er wollte damit erreichen, dass die Ermittlungen gegen seine Frau, die an Krebs erkrankt war, eingestellt werden.
Für räuberische Erpressung mit Todesfolge wurde Kaufmann zu 15 Jahren Haft verurteilt. Drei Jahre davon saß er ab. Als die eigentlichen Täter 2004 verurteilt wurden, widerrief er seine Aussage und wurde nach 831 Tagen im Gefängnis freigelassen. Weil der Schauspieler im Zuge seines falschen Geständnisses angebliche Komplizen genannt hatte, die dadurch in Untersuchungshaft kamen, wurde er 2006 zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten wegen schwerer Freiheitsberaubung durch falsche Verdächtigungen verurteilt.
Seine Frau starb noch vor Ende des Prozesses. Günther Kaufmann erlag am 10. Mai 2012 einem Herzinfarkt.
Gil Ofarim gesteht Lüge im Skandal-Prozess

Gil Ofarim (41) hat alle belogen – und es zugeben. Im Oktober 2021 hatte der Musiker ein Tränen-Video gepostet, das nicht nur für großes Aufsehen, sondern auch für einen Prozess gesorgt hat. Der Musiker behauptete darin, von einem Hotel-Mitarbeiter wegen seiner Davidstern-Kette antisemitisch beleidigt worden zu sein. Eine Lüge – wie er erst rund zwei Jahre später vor Gericht zugegeben hat. Gil Ofarim hat sich nach seinem Geständnis öffentlich entschuldigt und sich vorerst aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.
Lese-Tipp: Gil Ofarim gesteht vor Gericht: „Ich möchte mich entschuldigen!"
Wegen seiner Antisemitismus-Lüge kam der Sänger beim Verfahren am Landgericht Leipzig mit einer Geldauflage davon. Neben einer nicht bekannten Summe Schmerzensgeld an den fälschlich beschuldigten Hotelmitarbeiter soll Ofarim jeweils 5.000 Euro an die „Jüdische Gemeinde zu Leipzig“ und die „Gedenk- und Bildungsstätte – Haus der Wannsee-Konferenz“ zahlen – und zwar bis zum 28. Mai 2024. Diese Frist wurde nun verlängert.