Vorwurf Hitlergruß
Rechtsanwalt schätzt ein: Diese Strafe könnte Melanie Müller jetzt blühen

Diese Auftritt wird Folgen haben – aber welche? Nachdem Melanie Müller mehrfach den Hitlergruß auf einem ihrer Konzerte gezeigt haben soll, hat nun die Staatsanwaltschaft Leipzig Anklage gegen die Ballermann-Sängerin erhoben. Welche Strafe die Schlagersängerin erwarten könnte, erklärt ein Strafverteidiger im RTL-Interview.
Strafverteidiger Jan Siebenhüner: "Es hier nicht unwahrscheinlich, dass das ganze Verfahren mit einer Geldstrafe endet"
„Durch die Anklageerhebung seitens der Staatsanwaltschaft und einer möglichen Zulassung dieser Anklage seitens des Gerichts ist es immer ein schlechtes Zeichen für den Mandanten, weil dann der Verteidiger damit rechnen muss – und natürlich der Mandant, dass hier die Justiz eine Verurteilung für sehr wahrscheinlich hält. Und ich mich eben auch strafbar gemacht habe. Das ist eigentlich ein Zeichen dafür, dass man hier am Ende auch verurteilt wird. Zumindest ist damit zu rechnen“, so Strafverteidiger Jan Siebenhüner.
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Aber was könnte Melanie Müller konret blühen? „Das Verwenden von verfassungsfeindlichen Zeichen oder Symbolen wird in Deutschland mit einer Geldstrafe beziehungsweise mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren bestraft. Da man hier allerdings sagen muss, dass der Hitlergruß nur kurz gezeigt und nur ein paar Mal, ist hier eher mit einer Geldstrafe zu rechnen. Ich gehe davon aus, dass Frau Müller auch diesbezüglich nicht vorbestraft ist beziehungsweise überhaupt strafrechtlich irgendwie in Erscheinung getreten ist. Sodass es hier nicht unwahrscheinlich ist, dass das ganze Verfahren am Ende mit einer Geldstrafe endet.“
Laut Siebenhüner müsse geklärt werden, ob – wie in diesem Fall – der Hitlergruß auch wirklich in der Öffentlichkeit durchgeführt wurde, denn „nur dann ist es auch strafbar.“
Im Video: Melanie Müllers umstrittener Auftritt
Fall Melanie Müller: Was bisher geschah
Zum Hintergrund: Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat Anklage gegen Schlagersängerin Melanie Müller erhoben, weil sie öffentlich mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben soll. Dabei beziehen sich die Ermittler auf einen Vorfall in der Nacht zum 18. September 2022 in Leipzig. Auf einer Veranstaltung soll sie von der Bühne aus mehrfach den Hitlergruß gen Publikum gezeigt haben. Die Anklage laute auf Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig am Mittwoch mit. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Hauptverfahrens hat nun das Amtsgericht Leipzig zu entscheiden.
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Melanie Müller bestreitet die Vorwürfe
Die 34-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten und jede Nähe zu Rechtsradikalen von sich gewiesen. Die fragliche Geste sei eine Anheizer-Bewegung für das Publikum gewesen. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen hatte die Polizei im vergangenen Jahr Müllers Wohnhaus in Leipzig durchsucht. Für die Sängerin, die auch durch ihre Ballermann-Auftritte auf Mallorca bekannt ist, gilt die Unschuldsvermutung.
RTL traf Melanie Müller auf Mallorca an; zum Sachverhalt wollte sie sich nicht äußern. Auch Ehemann Mike Blümer wollte sich auf RTL-Anfrage nicht äußern. (mit dpa)