Staatsanwaltschaft Leipzig ermittelt

Vorwurf Hitlergruß: Anklage gegen Schlagersängerin Melanie Müller

Melanie Müller
Anklage gegen Melanie Müller, weil sie bei einem Konzert den Hitlergruß gezeigt haben soll. (Archivbild)
picture alliance

Dieser Auftritt könnte Folgen haben! Melanie Müller soll mehrfach den Hitlergruß auf einem ihrer Konzerte gezeigt haben. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft Leipzig nun Anklage gegen die Ballermann-Sängerin erhoben!

Ihr drohen bis zu drei Jahre Gefängnis

Müller soll bei einem Auftritt im September 2022 mehrfach den Hitlergruß in Richtung des Publikums gezeigt haben. Auf mehreren Videos ist ihr Auftritt vor der Rockergruppe Rowdys Eastside festgehalten. Darin zu sehen ist, wie Personen im Publikum den Hitlergruß zeigen und „Sieg Heil“ rufen. Auch Melanie Müller reckt den Arm mehrmals in die Luft. Die Anklage laute auf Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig am Mittwoch mit. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Hauptverfahrens hat nun das Amtsgericht Leipzig zu entscheiden. Bei einem Vergehen dieser Art drohen Müller Strafen von einer Geldbuße bis zu drei Jahre Haft.

Im Video: Melanie Müllers umstrittener Auftritt

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Ikke Hüftgold: "Sie muss sich entschuldigen"

Auch an Müllers Kollegen gehen die Vorwürfe nicht spurlos vorbei. Matthias Diestel, der als „Ikke Hüftgold“ auftritt, erklärt auf RTL-Anfrage: „Für das, was Meli da getan, darf es keine Toleranz geben und auch keine Ausreden. Ich kann ihr einfach nur als Kollege und Weggefährte nahelegen, sich aufrichtig dafür zu entschuldigen und sich mal intensiv mit dem grausamsten Teil unserer Geschichte auseinandersetzen. Vielleicht hilft ein Besuch im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, damit sie begreift, dass im Zeichen des Hitlergrußes Millionen Menschen ermordet wurden. Ich habe Meli vor zehn Jahren als weltoffene und sympathische Frohnatur kennengelernt und hoffe, dass sie diesen schwerwiegenden Fehler einsieht und sich dafür entschuldigt.“

Melanie Müller bestreitet die Vorwürfe

Die 34-Jährige hatte die Vorwürfe bestritten und jede Nähe zu Rechtsradikalen von sich gewiesen. Die fragliche Geste sei eine Anheizer-Bewegung für das Publikum gewesen. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen hatte die Polizei im vergangenen Jahr Müllers Wohnhaus in Leipzig durchsucht. Für die Sängerin, die auch durch ihre Ballermann-Auftritte auf Mallorca bekannt ist, gilt die Unschuldsvermutung.

RTL traf Melanie Müller auf Mallorca an; zum Sachverhalt wollte sie sich nicht äußern. Auch Ehemann Mike Blümer wollte sich auf RTL-Anfrage nicht äußern. (mri/mit dpa)