Wetterchaos auch in DeutschlandNach dem Dauerfrost kommt nun der Mega-Sturm

von Björn Alexander und Martin Pscherer

Stürmischer Wetterwechsel mit Glätte in Deutschland!
Hoch Beate verabschiedet sich und macht den Weg frei für die Stürme vom tosenden Nordatlantik. Mit haushohen Wellen und Böen bis Tempo 200 donnert das Ungemach gen Europa - und das hat auch in Deutschland Folgen.

Erst Glätte, dann Sturm

Das ruhige und teils sehr trübe Winterwetter hat Deutschland in den betroffenen Regionen eiskalt erwischt – mit Dauerfrost am Tage und verbreitet frostigen Nächten. Jetzt schwächelt Hoch Beate und macht den Tiefs mit milder Luft Platz.

Mit im Rennen sind zuerst Schnee und gefrierender Regen mit entsprechender Glätte, bevor es ab Donnerstag mitunter sehr stürmisch und milder wird. Doch im Fokus des Sturms steht zunächst der äußerste Westen Europas.

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Orkanböen bis 200 km/h

Der nahende Sturm-Doppelpack trifft vor allem die Britischen Inseln. Hier spekulieren einige Wettermodelle am Freitag, zum Höhepunkt der Sturmlage, sogar auf extreme Orkanböen bis Tempo 200!

Am heftigsten wütet der Orkan an den irischen und schottischen Küsten sowie in Nordengland, während vom Atlantik her haushohe Wellen mit 10 bis 15 Metern Höhe heran peitschen. Eine extrem intensive bis lebensgefährliche Lage, die durch die wettersteuernde Strömung, den sogenannten Jetstream, maßgeblich angetrieben wird.

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Auch Deutschland liegt im Einflussbereich

dpatopbilder - 09.02.2020, Sachsen-Anhalt, Brocken: Touristen kämpfen gegen die Windböen auf dem Brocken.  Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für weite Teile Deutschlands die zweithöchste Unwetterwarnstufe wegen des Sturmtiefs «Sabine» herausgegeben. Foto: Bernd März/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Auf dem Brocken im Oberharz sind - wie so oft bei Sturmlagen - die höchsten Windgeschwindigkeiten drin.
kno, dpa, Bernd März

Hierzulande drohen bevorzugt im Nordwesten und Norden von Donnerstag bis einschließlich Sonntag starke, teils auch stürmische Böen. Noch heftiger stürmt es an der Küste und auf den Bergen, wo mit dem Sturm außerdem massives Tauwetter einsetzen wird. Hier werden es am Donnerstag Sturmböen der Stärke 8 bis 9 und auf Gipfeln bis 100 km/h aus südwestlichen Richtungen.

Am Freitag stürmt es mit Annäherung des Orkantiefs nochmals intensiver. Auf den Mittelgebirgshöhen – bevorzugt im Oberharz – sind Orkanböen bis Stärke 12 nicht auszuschließen.

Der Samstag wird ebenfalls noch teilweise turbulent mit schwerem Sturm im Bergland. Am Sonntag wird es dann langsam friedlicher.

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Doppelsturm und Orkan im Schnellcheck

  • Zwei Sturmtiefs vom Atlantik treffen Europa, besonders die Britischen Inseln sind betroffen.

  • An den irischen Küsten sind Windböen bis 200 km/h möglich; in Nordengland und Schottland drohen Orkanböen bis 150 km/h.

  • Ab der Wochenmitte wird der Wind auch in Deutschland stärker, besonders in Hochlagen.

  • Am Donnerstag sind in Hochlagen Sturmböen der Stärke 8 bis 9 und auf Gipfeln bis 100 km/h möglich.

  • Starker bis stürmischer Wind auch im Flach- und Binnenland; am Freitag Sturmböen der Stärke 8 bis 10 und Orkanböen in Mittelgebirgen.