Abgemagert, unterkühlt, verletzt!
23 verwahrloste Hunde gerettet - einige Welpen tot

Als Tierschützer in dem Familienhaus im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Neubrandenburg ankommen, sehen sie ein schreckliches Bild: 25 völlig verwahrloste Hunde, zusammengepfercht in ihrem eigenen Kot. 23 abgemagerte Vierbeiner konnten die Helfer retten, für zwei Welpen kam jede Hilfe zu spät. „Es war ein Bild des Jammers“, sagt Silvio Schwarz, Vorsitzender des Neustrelitzer Tierschutzvereins.
"Zustand der Hunde war erbärmlich"
Bei den Hunden handelt es sich um Labrador-Mischlinge und einen Dackel. Die Hunde befanden sich beim Eintreffen der Tierschützer im Erdgeschoss, im ersten Obergeschoss und unter dem Dach, berichtet der „Nordkurier“. „Die Tiere waren auf engstem Raum zusammengepfercht und lebten buchstäblich in ihrem eigenen Kot und Dreck. Entsprechend war die Luft im Raum“, sagte Schwarz. Die Kollegen hätten das Gebäude nur in voller Schutzkleidung betreten können. „Im Erdgeschoss fanden wir zwei Muttertiere und einen Rüden. Das Traurigste war, das eine der Hündinnen am selben Tag fünf Welpen geworfen hatte, von denen bei unserem Eintreffen nur noch drei am Leben waren“, berichtete Schwarz. Über den männlichen Halter ist nichts bekannt.
Auf kleinstem Raum, nicht größer als vier Quadratmeter, seien 14 Welpen ohne Heizung oder sonstiger Wärmequellen eingesperrt. „Der Zustand der Hunde war erbärmlich. Sie waren ausgehungert, unterkühlt und von Flöhen zerbissen“, schilderte der Vereinsvorsitzende.
Überforderung beim Halter
Mittlerweile sind alle geretteten Tiere in Tierheimen untergebracht und wieder etwas aufgepäppelt worden. Experten vermuten, dass die Labradorhunde für eine Zucht und zum Verkauf gehalten wurden, was dem Besitzer aber wohl zuviel geworden war.
Nach Informationen des „Nordkurier“ drohen Tierquälern harte Strafen. Wer ein Tier mutwillig tötet oder quält, muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe rechnen. (dpa/lgr)