Wieder Aufregung um Matt Hancock
Weil er in den Dschungel zieht: Britische Partei wirft Skandalminister raus

Die britische Presse, bekannt dafür, nicht gerade zimperlich mit ihren Opfern umzugehen, überschlägt sich mit Schlagzeilen. Fast fühlt es sich an wie im Juni 2021: Damals dominierte der ehemalige britische Gesundheitsminister Matt Hancock schon einmal über Tage die Titelseiten der Zeitungen. Der verheiratete Politiker war beim Fremdgehen erwischt worden. Nun steuert Hancock auf den nächsten Skandal zu: Er nimmt an der britischen Version von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ teil und bietet seinen Parteigenossen damit eine Steilvorlage, um ihn aus der Fraktion zu werfen.
Matt Hancock nimmt an "I'm a Celebrity... Get Me Out of Here!" teil
Simon Hart von der Fraktionsführung der Konservativen Partei sagte am Dienstag (01.11.), die Angelegenheit sei ernst genug, um den 44-Jährigen sofort zu suspendieren. Eine genaue Begründung nannte er nicht. Kritiker werfen Hancock vor, mit dem Auftritt sein Image aufpolieren zu wollen. Er verdiene zusätzliches Geld, anstatt sich um seine Wähler zu kümmern.
Der Sender Sky News zitierte hingegen einen Vertrauten Hancocks, der Politiker wolle die beliebte Sendung „I'm a Celebrity... Get Me Out of Here!“ nutzen, um mit den durchschnittlich zwölf Millionen Zuschauern in Kontakt zu treten und zudem seine Kampagne zur Lese- und Rechtschreibförderung zu verbreiten. Teile seines Honorars werde Hancock spenden.
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Skandal um Matt Hancock: Fremdflirt kostete ihn sein Amt
Der ehemalige Gesundheitsminister war wegen seiner regelmäßigen Auftritte während der Hochphase von Covid-19 das Gesicht der britischen Corona-Pandemie-Politik. Doch ein Fehltritt kostete ihn sein Amt: Denn vom verheirateten Politiker waren – mitten während der Corona-Pandemie, in der bekanntlich auch in Großbritannien Abstandsregelungen und Kontaktbeschränkungen galten – Fotos aufgetaucht, auf denen er seine hochrangige Mitarbeiterin Gina Coladangelo küsste und umarmte. Somit hatte er selbst gegen die von ihm aufgestellten Corona-Regeln verstoßen. Laut britischen Medien hat sich das Ehepaar Hancock nach dem Skandal getrennt.
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Hancock ist nicht der erste Politiker, der bei „I'm a Celeb“ mitmacht. 2012 etwa war seine Parteifreundin Nadine Dorries im australischen Dschungel dabei, die später unter Premier Boris Johnson als Kulturministerin wirkte. (dpa/lha)
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