Völlige Eskalation auf dem Feld

Massenschlägerei! Schiedsrichter müssen Basketball-Spiel in der Euroleague abbrechen

DAS hat mit Sport wirklich nichts mehr zu tun! Beim Euroleague-Spiel der Basketball-Teams von Real Madrid und Partizan Belgrad ist es am Donnerstagabend zu hässlichen Szenen gekommen: Bei einer Massenschlägerei gingen die Spieler noch auf dem Spielfeld wild aufeinander los. Die Schiedsrichter mussten die Partie vorzeitig abbrechen. Die Szenen zeigen wir oben Im Video.

Wie konnte die Szene so eskalieren?

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Auch auf dem Boden prügelten sich die Basketball-Profis weiter.
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100 Sekunden vor Schluss – Belgrad führte recht deutlich gegen das spanische Team – löste eine Aktion die Massenschlägerei aus. Nach einem harten Foul von Reals Aufbauspieler Sergio Llull gerieten Profis beider Teams auf dem Parkett aneinander und mussten zurückgehalten werden. Die ersten Streithähne: der gefoulte Kevin Punter und Llull, die sich eine Schubserei in der Nähe des Mittelkreises lieferten. Dann mischten sich jeweils ihre Teamkollegen ein, etliche landeten auf dem harten Hallenboden. Sogar die Auswechselspieler konnten sich nicht mehr auf den Bänken halten.

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Die Schlägerei hatte krasse Folgen. Die Schiedsrichter – mit der Situation sichtlich überfordert – sprachen gegen mehr als 20 Spieler disqualifizierende Fouls aus. Und die Partie wurde beim Stand von 95:80 für die Gäste aus Belgrad abgebrochen. Denn die beiden Mannschaften hatten aufgrund der vielen Verweise schlicht nicht genug Spieler, um weitermachen zu können.

Der spanische Basketball-Star Llull hat inzwischen um Entschuldigung gebeten. „Was letzte Nacht passiert ist, sollte niemals auf einem Basketballplatz passieren“, twitterte der 35 Jahre alte Kapitän am Freitagvormittag. „Ich übernehme die Verantwortung für dieses harte Foul, das das nachfolgende Desaster auslöste. Ich entschuldige mich bei allen Basketballfans.“

„Was passiert ist, ist nicht gut für das Image des Basketballs“, sagte Partizan-Coach Zeljko Obradovic: „Meiner Meinung nach sollte so etwas nie passieren.“ Real-Routinier Rudy Fernandez sprach davon, dass sich derartige Vorfälle nicht wiederholen dürften. Beide waren sich einig, dass es nun gelte, vor dem dritten Spiel der Serie am Dienstag in Belgrad die Gemüter zu beruhigen.

Liga-Macher leiten eine Untersuchung ein

Von den Organisatoren des Wettbewerbs hagelte es in einer offiziellen Mitteilung harsche Kritik: „Euroleague Basketball verurteilt die Ereignisse, die am Ende des Spiels passiert sind, aufs Schärfste. Solche Vorfälle repräsentieren nicht die Werte des Respekts, die die Liga und ihre Vereine fördern und die der Basketball-Sport verkörpert.“ Ein unabhängiger Disziplinarrichter leite nun eine Untersuchung ein. Welche Strafe droht, ist offen.

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Das Spiel hat übrigens auch sportlich einen hohen Wert gehabt. Durch den Sieg steht Partizan Belgrad kurz vor der nächsten Runde in den Playoffs des internationalen Wettbewerbs – vergleichbar mit der Champions League im Fußball. Die Serben hatten bereits die erste Partie der Viertelfinal-Serie mit 89:87 für sich entschieden. Das Team, das zuerst drei Spiele gewinnt, kommt weiter. (nlu/dpa/sid)