Das sagt die Nachbarin des Beschuldigten

Maskenverweigerer erschoss Tankstellen-Angestellten: "War eine Frage der Zeit, bis der so eskaliert"

Mario N. erschoss Tankstellen-Mitarbeiter Alexander K.
Mario N. erschoss Tankstellen-Mitarbeiter Alexander K.
Polizei Wiesbaden

Mario N. tötete Tankstellen-Mitarbeiter mit Kopfschuss

Idar-Oberstein trauert um den erschossenen Tankstellen-Kassierer Alexander W.. Maskenverweigerer Mario W. schoss ihm aus nächster Nähe kaltblütig in den Kopf, der 20-Jährige war sofort tot. Eine erschreckende und gleichermaßen bizarre Tat. Jetzt spricht die Nachbarin des mutmaßlichen Täters im RTL-Interview und erzählt: "Es war eine Frage der Zeit, bis der so eskaliert."

Idar-Oberstein trauert um Tankstellen-Kassierer Alexander W.

Die Kosmetikerin Pia K. beschreibt den Tankstellen-Schützen als aufbrausend und unberechenbar.
Die Kosmetikerin Pia K. beschreibt den Tankstellen-Schützen als aufbrausend und unberechenbar.
RTL

Die Begegnungen mit Mario N. seien für Nachbarin Pia K. nie schön gewesen. Der Softwareentwickler sei immer aggressiv gewesen und häufig auch verbal auf sie losgegangen. Schon seit Jahren habe sie den 49-Jährigen gefürchtet. Eigenen Angaben zufolge schloss die Kosmetikerin nach jedem Kunden, der zu ihr in den Laden kam, wieder ab - aus Angst vor ihrem Nachbarn Mario N.

Im RTL-Interview erzählt die Frau: „Ich hab’ ihn auch für meine Kundschaft als Bedrohung angesehen.“ Oft habe Mario N. sich mit ihr gestritten: „Der ist oft verbal auf mich los, hat mich zutiefst vulgär beleidigt. Es ging um die Parkerei, ich habe alle Kunden gebrieft, dass sie bloß nicht zu nah an dieser Garage von ihm parken. Damit das hier nicht noch in einem Fiasko endet. “

Als sie das gepixelte Fahndungsfoto nach dem Mord in der Tankstelle in Idar-Oberstein sah, habe sie sofort gedacht: „Das ist er! Es war eine Frage der Zeit, bis der so eskaliert."

Nachbarin Pia K. aus Idar-Oberstein hatte Angst vor mutmaßlichen Täter

Bild des getöteten Tankstellen-Kassierers
Dieses Bild des getöteten Tankstellen-Kassierers steht neben Blumen am Tatort.
Privat

Zu den Beweggründen für die schreckliche Tat sagt die Nachbarin des mutmaßlichen Tankstellen-Killers: „Bei dem weiß man nicht, auf was der noch gekommen wäre. Diese Corona-Maßnahmen waren meiner Meinung nach für ihn das Tüpfelchen auf dem i. Ich hab’ versucht, so wenig Kontakt wie möglich mit ihm zu haben. Ich hab’ mit dem nie diskutiert.“

Dass Mario N. aber so weit gehen würde und das Leben eines 20-jährigen Jungen beendet, weil der ihn darum bat, die Maske aufzusetzen, schockiert die Frau: „Ich habe ihm viel zugetraut, aber dass es so kaltblütig endet, hätte ich nicht gedacht.“

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Kriminalpsychologe: Was war der eigentliche Grund für die Aggression?

Nach Einschätzung des Kriminalpsychologen Rudolf Egg sollte das Aggressionspotenzial des mutmaßlichen Täters genau untersucht werden. „Man muss bei einer Tat immer unterscheiden zwischen dem unmittelbaren Anlass und dem eigentlichem Grund“, sagte der Fachmann aus Wiesbaden. „Was da wirklich an diesem Tag und an diesem Abend war, worüber er sich noch geärgert hat“ - das sei noch völlig unklar. Möglicherweise habe der Verdächtige ganz andere Gründe als die Corona-Auflagen gehabt.

Mario N. soll ca. eine Stunde nachdem Alex W. ihn bat, eine Maske aufzusetzen, zur Tankstelle zurückgekehrt sein. Den Ermittlungen zufolge provozierte er erneut einen Streit mit dem 20-Jährigen, hielt ihm dann eine Pistole an die Stirn und drückte aus nächster Nähe ab. Der mutmaßliche Täter sitzt jetzt in Untersuchungshaft, ihm droht eine Anklage wegen Mordes aus niederen Beweggründen. (mca/dpa)