Was hinter dem wichtigen Experiment aus Leipzig steckt
Der Garten der toten Ratten - hier kann man ihnen beim Verwesen zuschauen

Toten Tieren beim Verwesen zusehen – was vermutlich für die meisten Ekel verursachen dürfte, macht Marcus Schwarz aus Leipzig beruflich. Der forensische Entomologe, also ein Insektenkundler, wird auch immer wieder zu realen Tatorten gerufen. Anhand der Fliegen, Maden und Käfer auf einer Leiche findet er dann beispielsweise heraus, wann in etwa der Tod eingetreten haben muss. Um die Forschung auf diesem Gebiet weiter voranzutreiben, findet derzeit in Leipzig ein außergewöhnliches Experiment statt: Im Botanischen Garten kann momentan der Verwesungsprozess von toten Ratten beobachtet werden.
Ratten wurden nicht extra für Experiment getötet
Dass Tiere oder Insekten irgendwann sterben und entsprechend verwesen, ist der Lauf der Natur und völlig normal. Damit Besucherinnen und Besucher des Botanischen Gartens jedoch nicht mit den toten Tieren überrascht werden, haben Marcus Schwarz und sein Team ganz transparent Schilder aufgestellt: „Im Zuge einer Weiterbildungsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin werden die faszinierenden Prozesse der Leichenzersetzung im Botanischen Garten der Universität Leipzig studiert.“
Ganz wichtig: Die toten Ratten wurden nicht extra für den Versuch im Botanischen Garten getötet, erklärt Entomologe Marcus Schwarz bei Instagram. „Das sind reguläre Futtertiere, die an Zootiere oder Halter von Schlangen oder anderen Tieren, die Tod-Futter brauchen, abgegeben werden.“
Leipziger Wissenschaftler lässt Interessierte bei Instagram teilhaben
Wer sich nicht so nah an die toten Ratten ran traut oder nicht in Leipzig wohnt, kann das Experiment auch auf dem Instagram-Kanal des Wissenschaftlers verfolgen. (kra)