Verrücktes Gesetz macht Ami reich
Mann schwärzt Lkw-Fahrer an – und verdient so 118.000 Euro

Der New Yorker Donald Blair hat ein mittlerweile gut gefülltes Konto: Die Stadt hat ihm umgerechnet 118.000 Euro überwiesen. Und dafür musste Blair nicht einmal viel tun. Nur ein paar Videos von Lkws machen, die mit laufendem Motor am Straßenrand warten. Denn das ist in New York nicht erlaubt – und wer einen Verstoß gegen das Gesetz meldet, kann profitieren!
Wer meldet, bekommt Geld
Es kostet mindestens 237 Euro, wenn Lkw- oder Busfahrer mit laufendem Motor am Straßenrand warten. Ein neues Gesetz besagt nun: Wer ein mindestens dreiminütiges Video aufzeichnet, auf dem ein solches Fahrzeug zu sehen ist und dieses dann an die Stadt schickt, bekommt 82 Euro oder 25 Prozent der Strafe.
Gesetz soll dem Umweltschutz dienen
Das Gesetz soll dem Umweltschutz dienen. Donald Blair hat daraus aber ein einträgliches Geschäft gemacht: Er hat seit Einführung des Gesetzes im Jahr 2019 rund 118.000 Euro damit verdient, Lkw und Busse zu melden. Nur im New Yorker Stadtteil Brooklyn. 52.000 Euro hat er schon bekommen, 66.000 Euro stehen noch aus. Es handelt sich um den höchsten Betrag, den ein New Yorker jemals damit verdient hat.
Insgesamt sollen 2,3 Millionen Euro bereits durch das Gesetz eingenommen worden sein, berichtet der Sender NBC. Davon gingen ein Viertel, also 575.000 Euro, an Menschen, die ein solches Fahrzeug gemeldet haben. Und davon wiederum 118.000 Euro an Donald Blair – 31 Prozent!
Acht Millionen Euro Strafe stehen aus
Ein schlechtes Gewissen hat Blair deshalb nicht: „Wenn man das Verhalten einer Person verändern möchte, dann muss man ihn in der Geldbörse treffen“, sagt er gegenüber NBC.
Doch nicht jeder Falschparker möchte die Strafe auch bezahlen: Derzeit stehen rund acht Millionen Euro Strafe bei der Stadt aus, sagen die Behörden. Amazon ist dabei der traurige Spitzenreiter mit über 250.000 Euro Schulden. Es folgen die Paketlieferdienste UPS und FedEx.
Deutlich mehr Bußgelder als 2019
Und während den Fahrern und Besitzern von Bussen und Lkw das Gesetz wohl weniger gefallen dürfte, betont die Stadt New York den Erfolg: 2021 wurden 11.500 solcher Tickets ausgestellt, mehr als doppelt so viele wie 2019, als das Gesetz etabliert wurde. (eon)