Retter hatten noch einen Hubschrauber angefordert

Malta: Vierjährige ertrinkt bei Flucht über das Mittelmeer

Zivile Seenotrettung von BootsflÃ_chtlingen im Mittelmeer vor Libyen -an Bord des Seenotkreuzers 'Minden' der Organisation LIFEBOAT: Hier: Symbolfoto. Ein Rettungsring treibt wÃ_hrend einer RettungsÃ_bung der freiwilligen FlÃ_chtlingshelfer einsam auf hoher See. Mittelmeer, vor libyscher KÃ_ste, Internationale GewÃ_sser, 05.08.2016 . | Verwendung weltweit
Das Mittelmeer wird immer wieder zur Todesfalle für Menschen auf der Flucht.
K, picture alliance / JOKER, Alexander Stein

Retter zogen sie noch aus dem Wasser, doch es war zu spät: Auf dem Mittelmeer ist ein vierjähriges Mädchen ertrunken. Das Kind saß in einem Boot mit Migrantinnen und Migranten, das vor der Küste Maltas in Seenot geraten war.

Ärzte können nur noch den Tod feststellen

Das Mädchen wurde gemeinsam mit seiner Mutter in ein Krankenhaus nach Kreta gebracht, wie die griechische Küstenwache berichtete. Die Malteser hätten die Griechen um Unterstützung gebeten, heißt es. Doch auch dort konnten die Ärzte nur noch den Tod des Kindes feststellen.

Die 60 anderen Geretteten wurden auf einem Frachtschiff untergebracht. Dieses sollte den Kurs ändern und anlegen.

Boote werden in schlechtem Zustand weitergeschickt

Zwischen den Mittelmeer-Staaten gibt es immer wieder Streit, wie mit Flüchtlingen in Seenot umgegangen werden soll. So soll Malta immer wieder Boote und Menschen in schlechtem Zustand nach Italien weiter geschickt haben.

Lese-Tipp: Einjähriger flüchtet ohne Eltern übers Mittelmeer nach Europa

Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind schätzungsweise seit Jahresbeginn mindestens 1161 Menschen auf der Überfahrt nach Europa gestorben, 918 im zentralen Mittelmeer. Es ist die gefährlichste Migrationsroute der Welt. Die meisten Flüchtlinge wählen den Weg über Libyen, da die Küste Italiens von dort nur ungefähr 300 Kilometer entfernt ist. Oft sind die Boote allerdings nicht hochseetauglich. Flüchtlingsorganisationen wie Amnesty International sprechen immer wieder vom Massengrab Mittelmeer. Nun hat die Route ein weiteres Opfer gefordert. (eon/dpa)