Schnell aus der Puste?

Lungenfunktionstest selber machen: Wie leistungsfähig ist Ihre Lunge?

Luft zu holen ist für uns so selbstverständlich, dass wir es kaum wahrnehmen. Dabei vergessen viele Menschen schnell, wie wichtig eine gesunde Lunge eigentlich ist. Sie versorgt unseren Körper mit Sauerstoff, ist für uns lebensnotwendig und verdient deshalb eine besondere Fürsorge.
Um zu testen, wie fit Ihre Lunge ist, müssen Sie nicht unbedingt zum Arzt gehen. Es gibt Methoden, um zuhause die Leistungsfähigkeit Ihres Atemorgans zu überprüfen. Wir zeigen Sie Ihnen.

Welches Lungenvolumen ist normal?

Das Lungenvolumen ist ein guter Indikator für die Leistungsfähigkeit des Atmungssystems und damit auch der körperlichen Fitness. Natürlich ist das Lungenvolumen von Mensch zu Mensch unterschiedlich groß: Es variiert je nach Alter, Geschlecht, Körpergröße und individuellem Trainingszustand.

Ein gesunder Erwachsener hat in etwa ein Lungenvolumen von zwei bis drei Litern. Wer es etwas genauer wissen will, kann den zu erwartenden Durchschnittswert für das eigene Lungenvolumen aber auch mit dieser einfachen Formel berechnen: In die menschliche Lunge sollte eine Luftmenge passen, die dem 2,5-fachen der Körpergröße entspricht. Das heißt, bei einer Größe von 1,70 Meter entspräche das 4,25 Liter (1,70 x 2,5).

Trainierte Leistungsschwimmer können hingegen bis zu acht Liter und Apnoe-Taucher sogar ein Lungenvolumen von 10 Liter erreichen. Das zeigt, dass die Leistungsfähigkeit der Lunge durch Training verbesserbar ist. Besonders gut eignen sich dafür Ausdauer- und Konditionssportarten. Durch regelmäßiges Training (beispielsweise Joggen, Schwimmen oder Yoga) bleibt die Leistungsfähigkeit der Lunge auf einem erhöhten Niveau und die Kondition verbessert sich.

Lese-Tipp: Mit diesen drei Tipps stärken Sie Ihre Lunge

Drei Lungenfunktionstests für zuhause

Wissen Sie eigentlich, wie es um den Gesundheitszustand Ihrer Lunge steht? Wir stellen drei ganz einfache Lungenfunktionstests für zuhause vor. Alles, was Sie dafür brauchen, sind ein Luftballon, eine Kerze und ein Maßband. Sollten Sie merken, dass Ihnen diese Tests bereits gesundheitliche Probleme bereiten, ist es ratsam, eine Lungenfunktionsprüfung beim Arzt machen zu lassen.

Lese-Tipp: COPD im Gesundheitslexikon – Was ist eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung?

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1. Lungenfunktion mit der Luftballon-Methode testen

Studio, Woman with Balloon
Wie groß wird der Luftballon, wenn Sie kräftig hineinpusten?

Sie starten mit der Luftballon-Methode. Schnappen Sie sich einen 10-Liter-Luftballon, holen Sie einmal richtig tief Luft und pusten Sie kräftig hinein. Pusten, pusten, pusten! Der Ballon sollte jetzt mindestens anderthalb mal so groß sein wie Ihr Kopf. Ist er das nicht, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie an Ihrer Ausdauer arbeiten sollten.

2. Lungenvolumen mit dem Kerzentest messen

Jetzt nehmen Sie sich die Kerze und das Maßband zur Hand. Zünden Sie die Kerze an und stellen Sie diese in einer Entfernung von einem Meter auf. Wenn Sie es jetzt schaffen, die Kerze aus dieser Distanz auszupusten, funktionieren Ihre Atemwege einwandfrei. Wenn das nicht geklappt hat, treten Sie etwas näher heran.

Bis zu einer Entfernung von 50 Zentimetern ist alles im grünen Bereich, ein kleinerer Abstand weist auf ein zu geringes Lungenvolumen hin.

3. Der Geh-Test für die Lungenfunktion

Zum Schluss kommt der Geh-Test: Sechs Minuten lang gehen Sie einfach auf einer flachen Strecke geradeaus, danach wird die zurückgelegte Distanz gemessen. Nehmen Sie für die Messung zum Beispiel eine Jogging-App zur Hilfe. Innerhalb der sechs Gehminuten sollten Sie mindestens 700 bis 800 Meter zurückgelegt haben, akut Lungenkranke bleiben unter 250 Metern.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.