Millionär wurde obdachlos

Lottogewinner verprasste um die 7,5 Millionen Euro: Lee Ryan stürzte ab und kam ins Gefängnis

Lottogewinner Lee Ryan in den Neunzigern mit seinem Helikopter
Lottogewinner Lee Ryan in den Neunzigern mit seinem Helikopter
action press
von Eugen Epp

Lee Ryan gewann 1995 6,5 Millionen Pfund im Lotto, ein paar Monate später saß der Brite schon im Gefängnis. Auch sonst brachte ihm der Gewinn kein Glück. Jetzt lebt er wieder ein normales Leben – und ist glücklich damit.

Lee Ryan wird über Nacht zum Millionär

Lee Ryan spielt noch immer Lotto, und er hofft auf den großen Wurf. Dabei weiß kaum jemand besser als der 63-Jährige, dass viel Geld keine Garantie für ein glückliches Leben bietet. Der Brite hat 1995 im Lotto gewonnen, seine Millionen verprasst und führt nach einem Absturz nun wieder ein normales Leben. 1995 gewann Ryan 6,5 Millionen Pfund, umgerechnet heute 7,5 Millionen Euro. Es gibt noch deutlich höhere Jackpots, doch für den Mann Mitte 30 endete auch dieser Gewinn alles. Ryan hatte etwa zehn Jahre zuvor noch im Gefängnis gesessen und seitdem immer davon geträumt, Millionär zu werden. Als das Geld auf dem Konto landete, versuchte er, für sich, seine Freundin Karen und ihre drei kleinen Kinder ein Luxusleben aufzubauen.

7,5 Millionen Euro stürzten Lee Ryan ins Unglück

Ryan gab große Teile der Gewinnsumme für teure Autos und eine Villa aus, sogar ein kleines Privatflugzeug und einen Helikopter leistete er sich. Die Autos bekamen die Nummernschilder „Lee 1", „Lee 2" und so weiter. Zwar beteuert der Gewinner, er habe damals auch viel Geld an Obdachlose und andere Menschen, „die es brauchten", gegeben – doch alles in allem setzte er seinen plötzlichen Reichtum wenig überlegt ein.

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„Als ich das Geld hatte, dachte ich, das sei es, was ich wollte, wofür ich die ganze Zeit gebetet hatte", sagt Ryan dem "Mirror" 28 Jahre später. „Die Leute denken immer: Wenn ich morgen gewinne, sind meine Sorgen vorbei. Das stimmt nicht, das ist nur der Anfang der Sorgen." Lee Ryan ist einer, der es wissen muss, schließlich erlebte er nach seinem Lottogewinn einen bitteren Absturz.

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Der Millionär musste nach dem Gewinn ins Gefängnis

Nur ein halbes Jahr nach dem großen Gewinn kam Ryan wieder hinter Gitter, weil er mit gestohlenen Autos gehandelt hatte. Von der anderthalbjährigen Haftstrafe musste er neun Monate absitzen und war damit der erste britische Lottogewinner überhaupt, der ins Gefängnis musste. Seinen Lottogewinn sieht er heute als „Fluch" an: „Es ist eigentlich alles nur eine Illusion. All diese Besitztümer nehmen dich gefangen. Die Leute denken, dass es dir aufgrund dessen, was du hast, gut geht. Aber ich kenne Leute mit viel Geld, denen es schlecht geht."

Ryan selbst trennte sich 2003 von seiner Frau und zog mit seiner neuen Partnerin in ihre Heimat nach Kirgisistan. Dort soll er weitere zwei Millionen Pfund mit Fehlinvestitionen verloren haben, seine Haushälterin stahl ihm 40.000 Pfund, Kriminelle wollten angeblich eines seiner Kinder entführen. Sieben Jahre später war auch diese Beziehung Geschichte, Ryan kehrte als nahezu mittelloser Mann nach England zurück – und landete zunächst auf der Straße. Insgesamt fünf Jahre lang war er obdachlos.

Lee Ryan ist glücklicher als Maler und ohne die Millionen

Mittlerweile hat sich der vermeintliche Glückspilz wieder gefangen und lebt ein normales Leben in London. Er verdient sein Geld als Maler, engagiert sich zudem ehrenamtlich in einer Obdachlosenunterkunft, die ihn unterstützte, als er selbst auf der Straße lebte. Den Luxus vergangener Tage hat er hinter sich gelassen: „Ich will das alles nicht wiederhaben. Es ist fast wie in einem Gefängnis, wo man die Tore verschließen und ständig auf der Hut sein muss", sagte Ryan dem „Mirror". Jetzt sei er „glücklicher als je zuvor". Und sollte er tatsächlich noch einmal im Lotto gewinnen, will er mit der Summe klüger umgehen und damit Obdachlosen helfen: „Dann hat man das Gefühl, etwas Wertvolles getan zu haben." (stern.de)

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei stern.de.