Nicht genug Rückendeckung für Trainer?
Matthäus: Bayern-Bosse lassen Nagelsmann "oft ziemlich alleine"

Julian Nagelsmann steht beim FC Bayern unter Druck – und muss immer öfters Dampf ablassen. Jüngstes Beispiel: Sein „Pack“-Ausraster nach der 2:3-Pleite der Münchner in Mönchengladbach, die auch den DFB auf den Plan gerufen hat. Fußball-Legende Lothar Matthäus will erkannt haben, dass die Bayern-Bosse dem jungen Nagelsmann nicht genug Rückendeckung geben.
Warum schützt Bayern Nagelsmann nicht?
"Der Druck steigt gefühlt von Woche zu Woche. Aber man lässt ihn auch ehrlich gesagt oft ziemlich alleine", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Für Nagelsmann sei es gerade keine leichte Zeit, so Matthäus weiter. "Die Frage ist, wieso man ihn von höherer Stelle nicht öffentlich so schützt und sich vor ihn stellt, wie es gerade ein Bayern-Trainer nötig hat, wenn viele Sachen auf ihn einprasseln?", wunderte sich der ehemalige Münchner: "Man gewinnt langsam aber sicher den Eindruck, dass nicht mehr alle in der Vereinsführung hinter ihm stehen."
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Matthäus: Bayern-Führung schafft sich ständig Probleme
Das große Problem des FC Bayern dieser Tage sei, "dass das eine Problem noch nicht gelöst ist und sie sich selbst das nächste schaffen", befand Matthäus. Als Beispiele nannte er die Paris-Reise von Serge Gnabry sowie den Rauswurf von Torwarttrainer Toni Tapalovic und das daraus resultierende Interview von Manuel Neuer. "Man müsste diese Dinge als Vereinsführung viel schneller erledigen, wegmoderieren, zumachen. Aber gefühlt macht das heutzutage keiner mehr, nicht richtig oder viel zu spät", so der Weltmeister von 1990.
Für den Ausraster am Wochenende solle man Nagelsmann "nicht ewig verdammen. Es ist schön, dass es Emotionen gibt. Davon lebt dieser Sport und wir werden alle gut unterhalten", so der Sky-Experte. Er gehe davon aus, "dass das Sportgericht ihn bestraft und das ist auch in Ordnung. Aber danach sollte es wieder gut sein." (sid/mar)