"Was hat sich Hansi Flick bei der Defensive gedacht?"

Llambi watscht DFB-Elf ab: Drei Punkte - mehr nicht!

Joachim Llambi bewertet die deutsche Nationalmannschaft.
Joachim Llambi hat das Spiel der Nationalmannschaft gegen Belgien im Stadion gesehen - begeistert ist der "Let's Dance"-Juror nicht.
Collage RTL, dpa
von Andreas von Thien und Emmanuel Schneider

Vor seinem Knallhart-Urteil bibbern normalerweise die Tanz-Promis bei RTL - und jetzt auch die deutsche Nationalelf! „Let’s Dance“-Juror und Moderator Joachim Llambi findet für die Leistung des DFB-Teams gegen Belgien (2:3) klare Worte.

Joachim Llambi: "Überrannt, überfordert - keine Geschwindigkeit"

Nein, ein schwungvoller Walzer oder gar schwarzes Ballett war das Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstagabend gegen Belgien nicht. Eher schon Niveau-Limbo und Defensiv-Polonaise – immer den „Roten Teufeln“ der Belgier hinterher.

Mehr Stolpern als feurigen Fußball-Salsa zeigte die Elf von Bundestrainer Hansi Flick vor allem in den ersten 30 Minuten der Partie im ausverkauften Kölner Stadion. Das sorgte vor allem im belgischen Block für ausgelassene Stimmung – und für anerkennendes Lob bei Fußball-Fan Llambi, der das Spiel im Stadion sah: „Ein stimmungsvoller Abend! Insbesondere in den 30 Minuten seitens der belgischen Fans, die über die Grenze gekommen sind.“

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Für die deutsche Leistung und den Chaos-Start aber fällt das Urteil deutlich härter aus. Das Llambi-Fazit: „Belgien überrannte förmlich die deutsche Mannschaft. Die Hintermannschaft war komplett überfordert. Matthias Ginter und Thilo Kehrer bekamen Romelu Lukaku vor allem körperlich nicht in den Griff. Marius Wolf stand von dem sensationellem Yannick Carrasco meilenweit entfernt. Auch David Raum auf linken Abwehrseite hatte gegen Dodi Lukebakio keine Chance.“

Llambis Griff zur Punktetafel: „Für die Hintermannschaft gab es speziell in ersten 30, 35 Minuten einen einzigen Punkt – das ist wie nicht angetreten. Keine Geschwindigkeit, keine Körperlichkeit.

Video: Die Highlights des Länderspiels Deutschland gegen Belgien

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Joachim Llambi wie Lothar Matthäus

Damit stellt er dem Team ein ähnlich schlechtes Zeugnis für die Anfangsphase aus wie DFB-Rekordnationalspieler und RTL-Experte Lothar Matthäus, der sogar vom „Schlechtesten, was ich eigentlich in meiner langen, langen Laufbahn fast schon gesehen habe“ sprach.

Mitleid hatte Llambi allerdings mit der aktuellen deutschen Nummer eins Marc-André ter Stegen: „Er konnte sich leider nicht auszeichnen, muss sich dafür bei seinen Vorderleuten bedanken.“

Die Kritik gilt aber nicht nur der Defensive. „Auch nach vorne ging in ersten 30 Minuten nicht viel“, so Llambi. „Ganz wichtig war die Einwechslung von Emre Can. Er brachte Körperlichkeit und Struktur ins Spiel. Von da an wurde es etwas besser. Der Anschlusstreffer durch den Handelfmeter von Niclas Füllkrug war etwas Glück, aber das muss man auch haben.“

Video: Lothar Matthäus mit Knallhart-Analyse für DFB-Team

Llambi hätte Wachrüttler gut gefunden

Nach dem Seitenwechsel berappelte sich die DFB-Elf. Das Ergebnis täusche aber dennoch über die Gesamtleistung hinweg. Ein fader Beigeschmack bleibt, findet Llambi. „Die zweite Halbzeit war deutlich besser. Aber wenn man ein Fazit zieht und sieht, dass die Belgier nach und nach die Topleute ausgewechselt haben, ist es erschreckend, wie schwach das deutsche Team war. Wenn die Belgier voll durchgespielt hätten, wäre es wohl deutlicher im Ergebnis ausgefallen. Vielleicht wäre das gar nicht schlecht gewesen, einen Wachrüttler zu haben, wie damals beim 0:6 gegen Spanien (im November 2020, d Red).“

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Ein ähnlich hohe Klatsche verhinderte das deutsche Team diesmal. Trotzdem überzeugten vor allem die Gäste. Llambis Punkte für die Gesamt-Performance: „Die Belgier kriegen volle 10 Punkte für die ersten 30 Minuten. Insgesamt eine 8! Der deutschen Mannschaft kann man nicht mehr als 3, vielleicht 4 Punkte geben für eine nicht überzeugende Leistung.“

Serge Gnabry im Quickstep-Modus durch den Strafraum

Sonderlob gab es dann aber doch noch – für zwei DFB-Spieler. „Der bester Spielzug kam über Kevin Schade, der sich über Links bestens durchsetzte und Serge Gnabry gut in Szene setzte. Gnabry war in 2. Halbzeit den Belgiern technisch ebenbürtig. Er war auf dem Platz mit Can der beste in einer schwachen deutschen Mannschaft.“

Vor dem Anschlusstreffer hatte Gnabry die Zuschauer mit einem tollen Solo begeistert. In der 84. Minute tänzelte er an mehreren Gegenspielern im Strafraum vorbei, nur der Pfosten stand zwischen ihm und dem Tor. Hatte das was von einem Gnabry-Tango?

Llambis Kennerauge entdeckte einen anderen Stil: „Das war eher schon Quickstep bei der Geschwindigkeit!“

Eine generelle Frage lässt den Fußball-Juror nicht los: „Was hat sich Hansi Flick bei dieser Aufstellung im Defensivbereich gedacht? Gegen diese technisch starken Belgier war das von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Man merkt deutlich, dass Abwehrboss Antonio Rüdiger im zentralen Bereich gefehlt hat“. Der Real-Hüne wurde für das Spiel geschont.

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Joachim Llambi ist nicht nur begeisterter Tänzer – er ist auch glühender Fan des MSV Duisburg. Umso schöner für Llambi und alle "Zebras" daher die Doku, die auf RTL+ zu sehen ist: "MSV – mein Herz schlägt numa hier".