Lebenslange Haft für Mörder Marcel H.: So geht es der Mutter von Jaden (†9) mit dem Urteil

Alles, was Jeanette Fernau wollte, war endlich Gerechtigkeit zu erfahren. Endlich in Ruhe trauern zu können – um ihren toten Sohn Jaden. Nach elf Monaten hat sie nun die Gewissheit: Der Mörder Marcel H. wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Wie es Jeanette damit geht, erzählt sie uns direkt nach dem Urteil.

Der Moment, der Opfer- und Täterfamilie vereint

Es sind ergreifende Bilder. Jeanette Fernau, die Mutter des mit 52 Messerstichen hingerichteten Jaden, und Sandy H., die Schwester seines Mörders, liegen sich in den Armen. Opfer- und Täterfamilie vereint. Denn beide wissen: Marcel H. muss sich für den Mord an Jaden und seinem 22-jährigen Ex-Schulfreund verantworten.

Jeanette Fernau war während der monatelangen Verhandlungen am Bochumer Landgericht vor Ort, erfuhr jedes grausame Detail über den Mord an ihrem Sohn. „Gerade jetzt, wo ich ja weiß, welcher Stich wo hingegangen ist… und dass er sich noch gewehrt hat, in die Klinge reingegriffen hat, um sich zu schützen - das ist natürlich richtig schmerzhaft.“

"Eine völlig anlasslose Tötung"

Für den grausamen Mord an Jaden und Christoph W. ist Marcel H. (20) zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Bochumer Landgericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Es behielt sich wegen der Gefährlichkeit des Angeklagten seine spätere Unterbringung in der Sicherungsverwahrung vor. Die beiden Morde seien "eine völlig anlasslose Tötung" gewesen, sagte Richter Stefan Culemann in seiner Urteilsbegründung.