Lebensgefährliche Aktion in Achim: War es nicht das erste Mal?
200 Menschen wollen Feierabend-Zug erwischen - was sie dann tun, ist unfassbar!

Man kennt es: Nach Feierabend noch schnell den Zug erwischen. Aber haben Sie sich dafür schon mal vor ebenjenen geschmissen? Wohl eher nicht.
200 Mitarbeitern eines Logistikunternehmens in Achim war die eigene Sicherheit wohl weniger wichtig als die pünktliche Heimkehr: Sie blockieren einfach einen Zug! Was das jetzt für Konsequenzen hat.
Plötzlich sprangen sie aus den Büschen
Als am Nachmittag des 19.Juli ein Regionalexpress in Achim losfährt, springen plötzlich rund 200 Menschen aus einem Gebüsch in die Gleise, und hindern den Zug an der Weiterfahrt.
Bis alle ganz gemütlich einsteigen können.
Anscheinend soll es sich bei diesen Menschen um die Mitarbeiter eines Logistikunternehmens in der Nähe gehandelt haben, dort war kurz zuvor das Schichtende eingeläutet worden.
Besonders dreist: Nur 23 Minuten später wäre sowieso der nächste Zug gefahren.
Stattdessen haben diese Leute nicht nur eine riskante Aktion auf Kosten ihrer eigenen und der Sicherheit anderer gebracht, sondern auch noch für insgesamt 249 Minuten Verspätung im nachfolgenden Zugverkehr gesorgt. Der blockierte Zug hatte alleine eine satte Verspätung von einer Stunde. Pünktlich zuhause war hier also NIEMAND.
Sind es Amazon-Mitarbeiter
„Wir haben inzwischen Hinweise von Bürgern, wonach es schon öfter vorgekommen sei, dass Personen über Zäune geklettert sind oder die Züge blockiert haben. Bislang aber nicht in diesem Ausmaß“, so ein Pressesprecher der Polizei Achim am Telefon.
Wegen der Gefährdung des Schienenverkehrs hat die Bundespolizei vor Ort direkt Ermittlungen aufgenommen.
In der Nähe befindet sich ein Logistik-Werk von Amazon. Das Unternehmen äußert sich auf unsere Anfrage schriftlich:
„Sollten Mitarbeitende von uns beteiligt gewesen sein: Wir tolerieren ein solches Verhalten auf keinen Fall, werden selbstverständlich mit den Behörden zusammenarbeiten und alles in unserer Macht Stehende tun, damit so etwas hoffentlich nicht mehr vorkommt."
Polizei will das Verhalten nicht ungestraft lassen
„Wir sind in der Auswertung. Einige Personen werden auch Post bekommen – so etwas kann auch vor Gericht landen“ so die Pressestelle der Polizei in Achim.
Auch verweist die Polizei auf die Bremswege einer Zuges: Auch kurz vor den Bahnhöfen haben Bahnen noch eine beachtliche Geschwindigkeit, solche waghalsigen Aktionen können also durchaus lebensgefährlich sein. (lsi)