Leben mit Trichotillomanie: Sarah reißt sich täglich die Haare aus

Sarah reißt sich täglich die Haare aus Leben mit Trichotillomanie
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Leben mit Trichotillomanie
Sarah reißt sich täglich die Haare aus

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Die psychische Erkrankung Trichotillomanie belastet die ganze Familie

Unter ihrer Perücke befindet sich eine Haarwüste, überall schimmert die Kopfhaut durch. Sarah ist krank, leidet seit 25 Jahren unter Trichotillomanie. Wenn ihre Gefühle Achterbahn fahren, muss sie sich die Haare ausreißen - und das passiert bis zu zehnmal am Tag.

Konfrontationstherapie kann bei Trichotillomanie helfen

Die Trennung der Eltern, fast gleichzeitig der Tod der geliebten Oma – im Alter von acht Jahren begann bei Sarah die psychische Erkrankung. Trichotillomanie hinterlässt nicht nur äußere Wunden. "Jedes Mal ist das Gefühl da, versagt zu haben", sagt Sarah.

Trichotillomanie ist medizinisch gesehen eine Störung der Impulskontrolle und wird den Zwangsstörungen zugeordnet. Bei den meisten Betroffenen beginnt die Krankheit während der Pubertät, zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr. Sie kann aber auch wie bei Sarah viel früher auftreten. Betroffen vom zwanghaften Haareausreißen sind alle Körperregionen.

Ehemann Heiko und Tochter Lara geben Sarah Kraft, die Krankheit belastet aber die ganze Familie. Zusammen haben sie einen großen Wunsch: "Dass die Krankheit aufhört."

Antonia hat es bereits geschafft. 30 Jahre lang litt sie selbst an Trichotillomanie, hat die Krankheit dank einer Konfrontationstherapie überwunden. Jetzt bietet sie Betroffenen eine telefonische Beratung an, will mit ihrer eigenen Erfahrung helfen. Im Video erzählt sie, wie die die Krankheit besiegen konnte.

Sarah hat bereits mehrere Therapien und Klinikaufenthalte hinter sich. Bei ihr haben sie noch nicht geholfen, aber die junge Frau kämpft weiter: "Ich will die Krankheit besiegen und sorgenfrei leben können." Und damit würde sie auch den größten Wunsch ihrer Tochter erfüllen.