Laut Studie
Zu wenig Fachkräfte für Ganztagsbetreuung in Grundschulen

Bis 2030 soll es eigentlich für jedes Grundschulkind möglich sein, nach Schulschuss noch in einen Hort zu gehen. Doch eine Studie fand nun heraus, dass das in Niedersachsen und Bremen gar nicht so einfach wird. Es fehle an Personal.
Mehr Fachkräfte laut Studie nötig
Demnach wären in Niedersachsen rund drei Mal so viele und in Bremen etwa doppelt so viele Fachkräfte nötig wie voraussichtlich vorhanden sein werden, um allen Schülerinnen und Schülern eine Ganztagsbetreuung zu bieten. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Studie „Fachkräfte-Radar“ für Kita und Grundschule der Bertelsmann-Stiftung hervor. Die Lücke liegt nach Angaben der Studie zwischen der Zahl prognostizierter Fachkräfte und der der benötigten Fachkräfte in Niedersachsen bei 11.000. In Bremen liegt sie demnach bei etwa 700.
Beschluss soll schrittweise umgesetzt werden
Grundschülerinnen und Grundschüler haben von 2030 an einen Rechtsanspruch auf eine ganztägige Förderung mit einem Umfang von 40 Stunden wöchentlich. Der Beschluss von Bund und Ländern vom vergangenen September soll schrittweise umgesetzt werden. Die Regelung greift vom Schuljahr 2026/2027 an bei Kindern der ersten Klasse, von 2029/2030 an bei allen Klassen. Nur 49 Prozent aller Grundschulkinder in Niedersachsen nutzen momentan ein Ganztagsbetreuungsangebot. Wie die Studie berechnete, sind es in Bremen etwa 58 Prozent. Den Angaben zufolge liegt dies in Niedersachsen unter dem Bundesschnitt von 54 Prozent. In den ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil sogar bei 83 Prozent.
Große Herausforderungen
Eine zentrale Rolle spiele auch der Mangel an angebotenen Plätzen, hieß es. So wären bis 2030 in Niedersachsen bis zu 140.000 und in Bremen 10.000 weitere Plätze nötig, um das angestrebte Angebot zu schaffen. „Der Rechtsanspruch stellt diese Bundesländer daher vor erhebliche Herausforderungen“, hieß es. Der prognostizierte Bedarf an Plätzen und Fachkräften sei kaum zu decken. (dpa/rri)