Achtwöchiges Forschungsprojekt

Auto-Poser aufgepasst: Berlin testet Lärmblitzer!

31.05.2023, Berlin: Stephan Rodriguez installiert im Auftrag der Firma Viginoiz auf dem Mittelstreifen des Kurfürstendamms einen sogenannten Lärmblitzer. Der aus Frankreich ausgeliehene Lärmblitzer soll für acht Wochen im Berliner Straßenverkehr im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes mit der TU Berlin erprobt werden. Damit können sehr laute Fahrzeuge im Straßenverkehr identifiziert werden. Foto: Soeren Stache/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Lärmblitzer am Kurfürstendamm.
soe mre, dpa, Soeren Stache

Bald soll es den Posern an den Kragen gehen!
Berlin hat keine Lust mehr auf zu laute Fahrzeuge. Deswegen hat die Verkehrsverwaltung nun den ersten Lärmblitzer Deutschlands am Kurfürstendamm installiert. Auf Höhe der Gedächtniskirche zeichnet er Autos und Motorräder auf, die weitaus lauter sind als der Rest.

NOCH gibt es aber keine Bußgelder

Erst einmal ist der Lärmblitzer nur ein Forschungsprojekt zusammen mit der Technischen Universität Berlin. Acht Wochen lang soll er am Kurfürstendamm hängen und mit insgesamt vier Mikrofonen die Schallquelle ermitteln – also erkennen, welches Fahrzeug zu laut ist.

Um Bußgelder oder Regelverstöße gehe es derzeit noch nicht, sagt ein Sprecher der Berliner Verkehrsverwaltung. Es solle erst die Technik überprüft werden. Theoretisch ist es möglich, dass der Lärmblitzer zu der Störquelle auch das passende Nummernschild erfasst.

Kritik zu den Lärmblitzern gibt es vom ADAC Berlin-Brandenburg. Die Standorte würden sich schnell herumsprechen und das Problem nur verlagern, aber nicht lösen, wird Verkehrsvorstand Martin Koller bei der Tagesschau zitiert. Er plädiere für mehr Polizeipräsenz.

Berliner Verkehrsverwaltung will Möglichkeiten austesten

In Ländern wie den USA und Frankreich gibt es bereits Erfahrungen mit solchen oder ähnlichen Geräten. Auch der Lärmblitzer am Ku'damm von der Firma Viginoiz kommt aus Frankreich. Dort wird das Hydra genannte Modell seit dem vergangenen Jahr an verschiedenen Standorten eingesetzt.

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Bei dem Projekt am Ku'damm geht es der Verkehrsverwaltung zufolge darum, die die Möglichkeiten einer automatisierten Erfassung lauter Fahrzeuge im Straßenverkehr zu untersuchen. (dpa/tpo)