Lange geschlafen und trotzdem müde? Schlafapnoe könnte die Ursache sein!

Stundenlanges Grübeln, Alpträume, Rückenschmerzen: Meistens sind die Gründe, warum wir schlecht schlafen, ganz klar. Aber was, wenn Sie eine vermeintlich ruhige Nacht hatten und sich am nächsten Tag trotzdem wie gerädert fühlen? So ging es Mario van Veen über Jahre – bis ein Besuch im Schlaflabor aufdeckte, an welcher gefährlichen Schlafstörung er litt.

Atemaussetzer raubten Mario Energie

Eigentlich hatte Mario keine Probleme, ausreichend zu schlafen – dachte der 51-jährige Schichtleiter zumindest. Doch tagsüber fehlte ihm die Energie, er war völlig abgeschlagen. Das entging auch seiner Frau Gudrun nicht, ebenso wenig wie die Atemaussetzer, die ihr Mann nachts hatte. Sie schickte ihn in ein Schlaflabor in Köln. Welche Beobachtungen dort gemacht wurden, erfahren Sie im Video.

Sauerstoffmangel im Schlaf kann lebensgefährlich werden

Mario leidet an Schlafapnoe – wie etwa 4,3 Millionen andere Deutsche, darunter rund 900.000 Frauen. Durch eine Erschlaffung der Muskulatur um die Luftröhre blockieren die Atemwege. Es gelangt keine frische Luft mehr in die Lunge, bis das Gehirn ein Warnsignal aussendet und den Betroffenen weckt. Ein gefährlicher Prozess, der sich nachts ständig wiederholt. Schlaflabor-Leiterin Bärbel Mühmel erklärt: "Der Sauerstoffpegel fällt nach dem Atemaussetzer auf bis zu 30 Prozent ab – normal sind 90. Außerdem werden ständig Stresshormone ausgeschüttet, weshalb das Herz sich nicht ausruhen kann und auf Dauer geschädigt wird."

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Erholsamer Tiefschlaf? Fehlanzeige

Dadurch ergibt sich ein weiteres Problem bei Schlafapnoe: Die verschiedenen Schlafstadien werden empfindlich gestört. Normalerweise unterteilen diese sich in den Leichtschlaf unmittelbar nach dem Einschlafen, den Tiefschlaf, bei dem der Körper auf "Standby" schaltet, sowie den Traum- oder REM-Schlaf, in dem das Nervensystem besonders aktiv ist. Durch die Schlafapnoe fallen die für die Erholung so wichtigen Tiefschlafphasen fast komplett weg. Die Folge: Der Betroffene ist ständig müde.

Bei langfristigen Problemen: Ab zum Arzt

Mario bekam nach seinem Besuch im Labor eine Sauerstoffmaske für die Nacht verschrieben, die ihm eine völlig neue Lebensqualität brachte: "Auf einer Skala von 1 bis 10 fühle ich mich 11", sagt er begeistert.

Wer ab und zu schlecht schläft, hat keinen Grund zur Sorge. Bei langfristigen Problemen sollte allerdings die Schlafhygiene auf den Prüfstand gestellt und im Zweifelsfall ein Arzt hinzugezogen werden, um langfristige Gesundheitsrisiken auszuschließen.