Salzwasserfische aus Sendenhorst
Landwirtschaftlicher Betrieb züchtet Wolfsbarsche
Ein landwirtschaftlicher Betrieb aus dem Kreis Warendorf züchtet Salzwasserfische. Seit einem halben Jahr werden die Wolfsbarsche verkauft.
In fünf Seecontainern, die auf dem Hof der Familie Niehues stehen. 2023 wollten sie neben der Schweinemast noch ein zweites Standbein, den Hof weiterentwickeln. Das soll mit Meeresfischen aus der Region funktionieren.
Vom Becken auf den Teller
In drei Becken leben insgesamt knapp 15.000 Fische. Die verschiedenen Schwärme sind nach Alter getrennt. Vorne starten die Jungtiere. Die bekommt die Familie drei Mal im Jahr aus Frankreich. Ein Becken weiter sind die etwas größeren Fische. Im dritten Becken ist die letzte Station. Wenn die zwischen neun und zwölf Monate alt sind, werden sie einen Raum weiter geschlachtet. Jede Woche sind das um die 300 Fische. Einige davon landet dann Daniel Wobbe. Er arbeitet als Küchenchef im knapp 25 Kilometer entfernten Senden.
Der Fisch kann über den Hof vorbestellt werden. Der Kilopreis liegt bei rund 38 Euro. Zum Vergleich: Im Discounter gibt's das Kilo tiefgefroren ab zwölf Euro. Das ist dann aber natürlich weniger frisch und kommt auch nicht aus NRW. Um den Fisch weiter ans Schwimmen zu bringen und auch andere Fischproduzenten zu unterstützen, hat Johannes Wolf eine Genossenschaft gegründet. Er ist seit 15 Jahren im Fischhandel und der Produktion tätig. Der Name: "Die Geflossenschaft". Zusammen mit Landwirt Carl Niehues wollen sie den Fisch aus Region vorantreiben.
Eigener Strom für Fische
Die Anlage hier ist vom Veterinäramt abgenommen und wird regelmäßig geprüft. Der Strom ist zu 100 Prozent eigener Strom, so die Familie. Das alte Wasser aus den Becken, landet in der angrenzenden Biogasanlage. Und wird dort mit Mist vermischt und als Düngemittel für die Felder weiter genutzt.
Finanzierung von der EU
Kostenpunkt für die Anlage: Eine halbe Million Euro. Die Hälfte ist von der Europäischen Union und dem Land NRW gefördert worden. Henning Rehbaum (CDU) ist Abgeordneter für den Kreis Warendorf. Er hat den Hof der Familie Niehues besucht und sieht darin Potential für andere Betriebe in der Region.