Vulkanasche droht das Gebäude einstürzen zu lassenFahrt in die Evakuierungszone: Gastronom auf La Palma kämpft um seine Pizzeria

Derzeit kann er nur funktionieren, muss seine Kräfte zusammenhalten. Rüdiger Singer und seine Familie haben beim Vulkanausbruch auf La Palma ihr Haus verloren, nur die Pizzeria im stark vom Vulkan betroffenen Ort Fuencaliente steht noch. Sie befindet sich allerdings mitten in der Evakuierungszone. Normalerweise ist dieser Bereich für Nichtbewohner, auch für Journalisten so gut wie tabu. Wir hatten die Möglichkeit, ihn dorthin zu begleiten.

Pizzeria auf La Palma versinkt unter einer Aschedecke

Ein Bild wie aus einer anderen Welt: La Palma versinkt unter der Ascheschicht
Ein Bild wie aus einer anderen Welt: La Palma versinkt unter der Ascheschicht
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Wir fahren vorbei an zwei Checkpoints, die Landschaft wird immer dunkler. Grund sind die Ascheberge, die immer höher werden. Verkehrsschilder sind kaum noch zu erkennen. Trotzdem fährt der Familienvater weiter, bis zu seinem Geschäft. Seit dem Vulkanausbruch war er erst zwei Mal hier. Nie weiß er wirklich, ob seine Pizzeria noch steht oder wie hoch sie von der Ascheschicht bedeckt ist.

Herkommen muss er, weil das Gebäude einzustürzen droht, wenn die Asche zu schwer wird. Der 60-Jährige würde gerne aufräumen um neu zu starten, aber das geht nicht solange der namenlose Vulkan seine Lava in den Himmel spuckt. Er befindet sich direkt oberhalb von Singers Gastronomie.

Vulkanausbruch bedroht die Zukunft der Tochter

Derzeit kann er nur funktionieren: Gastronom Rüdiger Singer auf La Palma.
Derzeit kann er nur funktionieren: Gastronom Rüdiger Singer auf La Palma.
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Für ihn ist es eine heftige Geduldsprobe, er fühlt sich ohnmächtig. Besonders, weil die Zukunft seiner Tochter (10) ohne Einkommen ebenfalls in Gefahr ist. Zurzeit kommt er mit Tochter und Frau bei Freunden unter. Aber wie lange ist das noch möglich? Die Anspannung ist so groß, dass es während unseres Interviews manchmal aus ihm herausbricht, er fängt an zu weinen. Angesichts der Ascheberge vor und auf seiner Pizzeria ist diese Reaktion nur verständlich.

Wenn der Vulkan irgendwann mal Ruhe gibt, werden die Aufträumarbeiten Jahre dauern, ist sich Singer sicher. Ob er sein Restaurant überhaupt wieder eröffnen können wird, ist unklar. Er hofft auf Unterstützung vom Staat und hat bei gofundme eine Spendenaktion initiiert.
Mit viel Glück will er sich ein kleines Häuschen aus Holz kaufen, damit er mit seiner Familie wieder auf eigenen Füßen steht. Ich frage ihn, ob er auch mit dem Gedanken spielt die Insel zu verlassen? Antwort: niemals.