Sie hatten auch ukrainische Flüchtlinge aufgenommen

Kurz nach Einzug: Feuer zerstört Haus - Familie mit fünf Kindern steht vor dem Nichts

von Christina Warnat

Der Traum vom Eigenheim, für Familie Elahmar ging er in Erfüllung – und zerplatzte zehn Tage nach Einzug wieder. Ein Dachstuhlbrand zerstörte ihr Haus im hessischen Reinheim-Georgenhausen, und wäre beinahe in einer noch größeren Katastrophe geendet: In letzter Sekunde konnte Angelika ihren Mann retten, der im Obergeschoss schlief. Im Video erzählt sie, wie sie das Feuer entdeckte. Nun stehen das Ehepaar und ihre fünf Kinder vor dem Nichts. Auch zwei ukrainische Frauen, die bei der Familie untergekommen waren, mussten woanders Zuflucht vor dem Krieg in ihrer Heimat suchen.

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Angelika Elahmar bereitete am Samstagmorgen das Frühstück zu, als es im Obergeschoss zwei Mal vernehmlich polterte. Geräusche, die die 38-Jährige nicht zuordnen konnte. Sie stieg die Treppen hinauf, wo ihr bereits die Flammen entgegen geschlagen seien. Mit lauten Schreien habe sie ihren Mann geweckt, der im hintersten Raum schlief. Jawhar schaffte es, sich durch Rauch und Feuer nach unten und ins Freie zu kämpfen. Auch die fünf gemeinsamen Kinder, ein Freund der Familie und zwei ukrainische Flüchtlinge, eine Frau und ihre Tochter, gelangten rechtzeitig nach draußen.

Die Ukrainerinnen kamen bei Angelikas Cousine im Dort unter. Das Ehepaar Elahmar, die Zwillinge Joel und Joline (beide 5), Elias (3), Emily (2) und Baby Alea (6 Monate) können vorübergehend bei Angelikas Schwester wohnen. Die Familie steht vor den Trümmern ihrer Existenz. Es sei alles rasend schnell gegangen, nach nicht einmal fünf Minuten habe es lichterloh gebrannt, erinnert sich Jawhar. Sie hätten noch die Autos weggefahren, um sie vor dem Ascheregen zu schützen, Nachbarn gewarnt. Die Zeit, bis die Feuerwehr da war, habe sich angefühlt wie eine Ewigkeit.

Haus abgebrannt: 13.000 Euro Spenden für Familie Elahmar

Die Hilfsbereitschaft in der Gemeinde sei riesengroß. Während das Haus niederbrannte, kümmerte sich eine Nachbarin um die Kinder, erzählt Angelika Elahmar. Ein kleines Mädchen habe ihnen einen Karton mit Spielsachen geschenkt, sofort seien Kleiderspenden und Verpflegung organisiert worden. „Das war wirklich überwältigend“, so die 38-Jährige.

Der Schaden ist immens, ob die Versicherung dafür aufkommt, sei noch ungewiss. Erst allmählich realisiert die Familie, was nun auf sie zukommt. Immerhin muss der Hauskredit trotz der Notsituation weiterhin bedient, eine Unterkunft gefunden und finanziert werden. Dazu kommen neue Möbel, Geräte und Kleidung. Schuhe, Socken, Unterhosen, Schnuller, Windeln, Papiere, Zahnbürsten, Fläschchen. Alles, was die Familie besaß, wurde ein Raub der Flammen.

Um diese Last zu stemmen, wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Nach rund 24 Stunden sind bei GoFundMe bereits rund 13.000€ von den anvisierten 50.000€ zusammengekommen. Spendenbeträge zwischen fünf und fünfhundert Euro gehen ein. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, der den Elahmars in dieser schwierigen Zeit vielleicht ein wenig Mut macht. Die Polizei ermittelt zur Brandursache, entscheidet auch darüber, ob und wann die Familie die Brandruine noch einmal betreten darf.