So schön!

Wart ihr schon in den drei Kulturhauptstädten Europas 2024?

ARCHIV - 07.07.2023, Österreich, Bad Ischl: Blick auf die Häuserzeile von Gmunden. 23 Salzkammergut-Gemeinden in Oberösterreich und der Steiermark sind an der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl - Salzkammergut 2024 beteiligt. (zu dpa-Korr: «Kulturhauptstädte 2024: In den Alpen, im Baltikum und im hohen Norden») Foto: Barbara Gindl/apa/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bad Ischl liegt malerisch in den Alpen.
alf mre, dpa, Barbara Gindl

Bald ist es wieder an der Zeit zu reisen!
Die Kulturhauptstädte 2024 sollen weniger touristische Regionen in Europa in den Fokus rücken und zeigen: Ja, so schön ist es wirklich bei uns! Dieses Mal sind es Bad Ischl in den österreichischen Alpen, Tartu in Estland und Bodø in Norwegen. Habt ihr diese wunderschönen Orte schon besucht?

Bad Ischl: Schon Kaiserin Sisi hat hier ihren Alpen-Urlaub verbracht

Bad Ischl ist vor allem als romantischer Kurort bekannt, in dem Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Sisi ihre Sommer verbrachten. In der umliegenden Region locken blaue Seen und aufragende Berge jährlich Hunderttausende Gäste aus aller Welt an. Bad Ischl und 22 weitere Kommunen des sogenannten Salzkammerguts möchten nächstes Jahr in über 300 Projekten zeigen, was sich hinter der Alpenlandschaft nahe der Grenze zu Bayern verbirgt - vom Übertourismus über die Folgen des Klimawandels bis zu der historisch belasteten Vergangenheit. Das Ziel sei, „die positiven und die negativen Seiten dieser ganzen Region auszuleuchten, und nicht ein Feuerwerk oder ein Festival daraus zu machen“, sagt Programm-Kuratorin Elisabeth Schweeger.

Zur Beginn des Kulturhauptstadt-Jahres am 20. Januar gönnt sich Bad Ischl aber trotzdem eine Show: Der aus dem Salzkammergut stammende Tom Neuwirth, besser bekannt als ESC-Siegerin Conchita Wurst, wird gemeinsam mit Rapperinnen und einem tausendstimmigen Jodler-Chor das Eröffnungskonzert bestreiten.

Im Salzkammergut wird seit 7.000 Jahren Salz abgebaut. Der chinesische Künstler Ai Weiwei beschäftigt sich in einer Schau mit dieser Tradition. Andere Ausstellungen widmen sich den unter dem NS-Regime geraubten Kulturgütern, die im Zweiten Weltkrieg in einem Salzbergwerk versteckt wurden. Konzerte mit Musik von Arnold Schönberg und eine Operette von Oscar Straus weisen auf die vielen jüdischen Künstler und Kunstliebhaber hin, die eng mit dem Salzkammergut verbunden waren.

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Tartu: Sauna-Festival lockt in Estlands zweitgrößte Stadt

Tartu mag nur die zweitgrößte Stadt Estlands sein und wirtschaftlich deutlich im Schatten der Hauptstadt Tallinn stehen. Doch in Sachen Kultur liegt die alte Universitäts- und Hansestadt mindestens auf gleicher Höhe - sie gilt seit jeher als Herz und Seele des kleinen Baltenstaats im Nordosten Europas mit nur 1,2 Millionen Einwohnern. „Tartu ist schon immer ein Zentrum für Wissenschaft, Bildung und Kultur in Estland gewesen“, sagt Bürgermeister Urmas Klaas über die älteste Stadt im Baltikum.

Die Stadt mit fast 100.000 Einwohnern war einst die Wiege des nationalen Erwachens der Esten und Geburtsort des estnischen Liederfestivals, des estnischen Theaters und im Grunde auch des estnischen Staats. Am 2. Februar 1920 wurde dort der Friedensvertrag von Dorpat - so der alte deutsche Name von Tartu - unterzeichnet, in dem Sowjetrussland die Souveränität des sich 1918 als unabhängig erklärenden Estlands anerkannte.

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PRODUKTION - 20.10.2023, Estland, Tartu: Das Denkmal für den estnischen Journalisten und Dichter Johann Voldemar Jannsen mit der Bogenbrücke im Hintergrund. Estlands zweitgrößte Stadt Tartu wird 2024 Europäische Kulturhauptstadt. Foto: Alexander Welscher/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Kulturhauptstadt: Tartu 2024 in Estland.
dpa, Alexander Welscher

Als Kulturhauptstadt wollen Tartu und die umgebende Region nun auch außerhalb Estland sichtbarer werden. Dazu werden unter dem Motto „Arts of survival“ (Überlebenskünste) über 1.000 Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Eröffnet werden soll das Programm in der studentisch geprägten Stadt, die in einer eigens komponierten Tartu 2024-Hymne als „Young Blood City“ besungen wird, am 26. Januar. Höhepunkte sind vor allem im Sommer etwa das Massenküssen-Event „Kissing Tartu“, das Sauna-Debattenfestival „Naked Truth“ oder das Theaterstück „Business as usual“ über den Geldwäsche-Skandal um die Danske Bank in Estland.

Bodø in Norwegen: Spektakuläre Hafenshow erwartet Besucher

Bodø in Norwegen ist die erste Europäische Kulturhauptstadt nördlich des Polarkreises. Mit mehr als 1.000 Veranstaltungen wollen die Stadt und die umliegende Region Nordland Europa zeigen, dass sie nicht nur über eine atemberaubende arktische Natur, sondern auch eine ansprechende Kultur verfügen.

Die Organisatoren hoffen auf mehr als 500.000 Besucher im Laufe des Jahres - und auf die „längste Party der Welt“, wie es vorab aus Bodø hieß. Die Region ist riesig: Wer Nordland von Nord nach Süd durchfährt, der legt gut 800 Kilometer zurück - das entspricht etwa der Strecke von Hamburg nach München.

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HANDOUT - 13.03.2021, Norwegen, Bodo: Blick auf die verschneite Stadt. Am 3. Februar 2024 findet im Hafen von Bodo die Eröffnungsfeier für die Kulturhauptstadt 2024 statt. Bodo im hohen Norden von Norwegen ist die allererste Europäische Kulturhauptstadt nördlich des Polarkreises. (zu dpa-Korr: «Kulturhauptstädte 2024: In den Alpen, im Baltikum und im hohen Norden») Foto: Marie Peyre/Bodo2024/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über Bodo als Kulturhauptstadt 2024 und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Sieht aus wie aus einer anderen Welt: Bodo in Norwegen.
sab mre, dpa, Marie Peyre

„Bodø2024“ ist das größte Kulturprojekt, das bisher in Nordnorwegen stattgefunden hat. Bodø zielt darauf ab, die nachhaltigste Europäische Kulturhauptstadt jemals zu sein und im Frühjahr das weltweit nachhaltigste Konzert „Pure Music“ zu veranstalten. Die Kultur der Samen, des indigenen Volkes in der Region, soll unter anderem mit einem mehrteiligen musikalischen Theaterstück ebenfalls einen besonderen Fokus erhalten.

Mehrere Veranstaltungen haben Verbindungen zu Deutschland, darunter die Eröffnungsfeier am 3. Februar: Dann soll es ein spektakuläres Hafen-Event mit dem Berliner Künstlerkollektiv Phase7 und einer eigens dafür gebauten schwimmenden Bühne geben - dabei rechnen die Veranstalter mit bis zu 20.000 Besuchern in der Stadt mit ihren rund 50.000 Einwohnern. Zu Mittsommer am 22. Juni - die Zeit, in der man die Mitternachtssonne bewundern kann - ist eine Großveranstaltung unter freiem Himmel geplant. Und wenn die Tage wieder dunkler werden, soll es im November und Dezember das erste Lichterfestival von Nordland geben. Und wenn es doch lieber ein Kurztrip werden soll, findet sich auch Deutschland einiges: Der Vergnügungspark Phantasialand etwa bietet Spaß für Groß und Klein. (dpa/lra)