Kleinste Mengen können Menschen töten Giftigster Fisch der Welt schwimmt jetzt im Mittelmeer

Ein Hasenkopf-Kugelfisch liegt auf einem gefliesten Tisch. (zu dpa "Per Kopfgeld gesucht: Kugelfisch macht türkischen Fischern Probleme")
Mehrere hochgiftige Hasenkopf-Kugelfische sind nun in Kroatien aufgetaucht - Forscher schlagen Alarm.
Anne Pollmann, picture alliance, picture alliance/dpa

Nur zwei Milligramm seines Gifts können Menschen töten.
Auf der Insel Ceja, vor Pula in Kroatien hat ein Fischer mehrere Hasenkopf-Kugelfische aus dem Wasser gezogen. Es soll die gefährlichste Fischart der Welt sein - Forscher warnen: Der Kugelfisch wird im Mittelmeer heimisch.

Der Kugelfisch hat im Mittelmeer keine natürlichen Feinde

Als der Fischer Anton Vidović sieben Fische aus dem Wasser holt, traut er seinen Augen nicht! Neben den bekannten Arten sind auch extrem giftige Kugelfische dabei. Erstaunlich, weil der Kugelfisch eigentlich eher im tropischen Afrika, Indien oder in Südostasien vorkommt. Doch nun gingen am vergangenen Montag gleich mehrere Hasenkopf-Kugelfische in Kroatien ins Netz des Fischers.

In den Keimdrüsen und der Leber des Fisches befindet sich das Nervengift Tetrodotoxin. Nur zwei Milligramm reichen aus, um einen Menschen zu töten, erklärt Neven Iveša von der Jurja Dobrila Universität in Pula. Doch wie kommt der Fisch nach Kroatien?

„Die Gattung ist invasiv. Sie ist vom Roten Meer über den Suezkanal ins Mittelmeer gelangt“, sagt der Wissenschaftler, der den neuesten Fang untersucht hat. „Aufgrund des Fehlens natürlicher Feinde wirkt sich der Fisch negativ auf die Artenvielfalt in der Adria aus und stellt eine Gefahr für Fischerei und Fischer dar“, so Iveša auf Facebook.

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Entwarnung: Beim Schwimmen besteht keine Gefahr

An Land ist der Fisch schwer zu erkennen, da er sich nicht aufbläht. Daran könnt ihr ihn trotzdem erkennen: Kantige Schnauze, markante Schneidezähne und ein silberner Streifen am Bauch. Auf keinen Fall sollte man den Hasenkopf-Kugelfisch mit bloßen Händen berühren.

Doch jetzt die gute Nachricht: Im Wasser besteht für Touristen keine große Gefahr, da der Fisch sehr scheu ist und man sich erst vergiften kann, wenn man ihn isst.

Für Fischer dagegen ist er eine Plage, denn mit seinen scharfen Vorderzähnen kann er ordentlich zubeißen und durchtrennt vor allem die Fischernetze, um an den Fang heranzukommen.

In Griechenland, aber auch in der Türkei, breitet sich der Kugelfisch schon seit einiger Zeit immer mehr aus. Dort sind schon Hobbyangler gestorben, die das Tier gegessen haben, ohne zu wissen, was sie da eigentlich im Netz hatten.

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Delikatesse in Japan

Und obwohl dieser Fisch als der gefährlichste der Welt gilt, ist er gleichzeitig besonders in Japan eine Delikatesse. Dafür muss der Fisch allerdings von hochprofessionellen Köchen zubereitet werden, die die giftigen Körperteile dabei wegschneiden.

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Aber nicht immer wird das sogenannte Fugu richtig zubereitet und so sterben immer wieder Menschen nach dem Essen an einem Herzstillstand oder Atemaussetzern, weil der gesamte Körper gelähmt ist. (dbl)