Krebskranker Junge schreibt inspirierenden Abschiedsbrief an seine Familie - und berührt damit die ganze Welt

Im Laufe seiner Krebserkrankung musste Finlay einiges durchstehen. Die schwere Zeit prägte den Elfjährigen sowohl im Positiven als auch im Negativen. Vier Tage bevor er seinem Hirntumor erlag, diktierte Finlay einen Brief an seine Familie – und inspirierte damit die ganze Welt.

Im November 2015 verlor Finlay Church aus Alvechurch, England, den Kampf gegen den Krebs. Weil es ihm in den Tagen vor seinem Tod unheimlich schwer fiel, über seine Gefühle zu sprechen, fand er einen anderen Weg, um sich bei seiner Familie zu bedanken. "Er konnte nicht offen darüber reden, dass er im Sterben lag. Seine Gefühle äußerte er, indem er seiner Tante Claire einen Brief diktierte. Sie hörte ihm zu und schrieb seine Worte auf", berichtete seine Mutter dem britischen 'Telegraph'. "Auf diesem Weg konnte Fin uns sagen, wie sehr er uns liebte. Er war in der Lage, auszudrücken, welche große Angst ihm der Krebs machte und sprach darüber, wie die Krankheit sein Leben sowohl im Positiven als auch im Negativen verändert hat."

Seit seiner Diagnose konnte Finlay mit seiner Facebook-Seite über 100.000 Pfund für die Krebsforschung sammeln. Um noch mehr Aufmerksamkeit für die Spendenaktion ihres verstorbenen Sohnes zu erzeugen, haben Finlays Eltern den Abschiedsbrief des Elfjährigen jetzt veröffentlicht.

"Du bist die beste Mama auf der Welt."

Finlay Church.jpg
Seine Familie hat den kleinen Finlay immer durch seinen Leidensweg begleitet.
Finlay's Journey, , TIM HARLEY-EASTHOPE

"Warum tue ich das hier? Um den Menschen zu sagen, wie ich mich fühle.

Mein Name ist Finlay Church. Ich mag meinen Namen. Ich mag Schokolade und Essen generell. Ich habe es immer geliebt, zu essen.

Ich fluche manchmal in meinem Kopf. Manchmal, wenn ich Schmerzen habe, sage ich im Kopf das S-Wort.

Die Schmerzen fühlen sich an wie Schmerzen. Ich kann es nicht besser erklären, und ich habe es satt. Denn es ist langweilig und ich habe es satt, mich jeden Tag so zu fühlen.

Ich bin müde und meine Muskeln tun weh und ich habe es satt, so fett zu sein.

Ich sitze im Bett und meine Tante Claire fragt mich aus. Wie immer ist Tante Claire in Begleitung eines Drinks.

Wir gucken uns Fotos von meinen Freunden und meiner Familie an. Ich liebe alle Bilder, die da zu sehen sind.

An diesem Punkt in meinem Brief würde ich meiner Mutter gerne 'Hopp, hopp!' zurufen, damit sie mir Tee bringt.

An meine Mama - ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Ich bin es einfach so leid. Ich habe es satt, das hier durchzumachen.

Ich liebe meine verrückte Mama, du bist irre, verrückt, unglaublich und der Wahnsinn! Du hilfst mir, das hier durchzustehen, du wäschst mich, du gibst mir mein Essen und du hast mich lieb. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich dich liebe und wie wichtig mir deine Unterstützung ist. Du bist die beste Mama auf der Welt.

Ich habe ein kleines bisschen Angst wegen dem Krebs.

"Ich liebe dich so sehr, weil du dich so um mich kümmerst"

Finlay Church2.jpg
Finlay sah immer das Positive.
Finlay's Journey

Mein Papa! Du hast einen klareren Kopf als Mama und bist reifer. Ich liebe dich so sehr, weil du dich so um mich kümmerst und sorgst, und dich nicht so oft betrinkst wie Mama.

Macca, du bist ein wirklich netter Bruder. Du bist da, wenn ich das möchte. Ich weiß, es macht dir oft zu schaffen, mich in so schlechter Verfassung zu sehen, aber ich weiß, dass du mir das Beste wünschst.

Ich liebe dich, auch wenn die Leute uns ständig für Zwillinge halten, obwohl ich zwei Jahre älter bin als du. Ich gebe Mama die Schuld, weil sie uns immer gleich angezogen hat.Tegan, du nervst manchmal ziemlich, aber ich werde dich immer lieben und verzeihe dir alles, weil du einfach so niedlich bist.

Rico, mein Hund, du drolliges Wollknäuel. Du hast meine Familie verbessert und das Unwahrscheinliche möglich gemacht. Ich wünschte, du hättest ein Hirn und einen Maulkorb.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

"F-dich, Krebs. Du hast mein Leben verändert. Im Guten wie im Schlechten"

Finlay Church mit Mama.jpg
Am Ende hat Finlay den Kampf gegen den Krebs verloren.
Finlay's Journey

An den Krebs: F-dich, Krebs. Du hast mein Leben verändert. Im Guten wie im Schlechten.

Sollen wir mit dem Guten anfangen? Wir haben einen Hund bekommen, er hat die Familie enger zusammengebracht, wir haben tausende von Pfund für die Gehirntumor-Forschung und das Kinderkrankenhaus Birmingham gesammelt.

Ich habe Dinge erlebt, die ich nie für möglich gehalten hätte, dank der Gemeinschaft hier vor Ort und meiner Familie und Freunden.

Ich bin einfach so glücklich, dass Menschen geholfen haben.

Und jetzt zur besch... Seite von Krebs. Echter Schrott sind die Medikamente und sich so dreckig zu fühlen.

Ich habe etwas Angst davor, den Kampf zu verlieren. Ich hoffe, dass mir das nicht passiert. Ich muss einfach weiterkämpfen.

Wenn ich groß bin, will ich der am besten bewaffnete Polizist sein, den es in Birmingham je gab.

Ich möchte meiner Gemeinde helfen um mich dafür zu bedanken, dass sie mich so großzügig unterstützt haben."

Finlay berührt mit seinem Brief nicht nur die Herzen seiner Familie

Nur vier Tage nachdem Finlay diesen Brief verfasst hat, erlag er dem Kampf gegen den Krebs. Seine Worte beschreiben schonungslos den schrecklichen Leidensweg, den der Junge gehen musste. Sie zeigen die Liebe, die er für seine Familie empfand und die Zuneigung, die er während der schwersten Zeit seines Lebens von den ihn umgebenden Menschen erfahren hat. Sie lassen den Leser aber auch an der ein oder anderen Stelle schmunzeln über die ironische Art, mit der Finlay dem Krebs begegnet. Und vor allem wenn er sagt "F-dich, Krebs. Du hast mein Leben verändert. Im Guten wie im Schlechten" wird klar, wie tapfer Finlay selbst dem tödlichen Hirntumor noch etwas Positives abgewinnen konnte.