Kosten-Explosion

Krankenkassen erhöhen ihre Zusatzbeiträge

Kosten-Explosion bei den gesetzlichen Krankenkassenbeiträgen. „Die Techniker" verdoppelt sogar den sogenannten Zusatzbeitrag. Die Höhe bestimmt die Versicherung selbst. Arbeitnehmer- und Geber teilen sich die Summe. Auch viele andere Krankenkassen ziehen ab Januar 2025 die Preise an. Die Mehrkosten für Bürger laufen im Schnitt auf mehr als hundert Euro im Jahr hinaus.

Gründe für die Mehrkosten

Ein Grund für die Kostensteigerung: Es gibt immer mehr ältere Menschen. Die sind auf Medizin und Ärzte angewiesen. Das Ganze wird immer teurer, so der Chef der Techniker. Er spricht dazu diesen Monat beim Online Marketing Rockstars Podcast. Kurz: OMR. Schuld sei aber auch die Politik. Denn: Als Jens Spahn Bundesgesundheitsminister war, wollte er die Beiträge nicht erhöhen. Und führte ein entsprechendes Gesetz ein. Jens Baas sagt dazu bei einem Interview am 1.12.2024: „Damit sah es natürlich für vier Jahre so aus, als wenn die Beiträge relativ stabil bleiben würden. War aber Beschiss, weil einfach die Rücklagen abgebaut wurden. Jetzt sind wir in einer Situation, wo alle Rücklagen weg sind. Das heißt, die Krankenkassen haben echt geringe Rücklagen. Wir sind von mehreren Milliarden auf jetzt nur noch ein paar Hundert Millionen abgeschmolzen worden. Das bedeutet: Im nächsten Jahr steigen die Beiträge ungebremst"

Außerdem kritisiert der 57-Jährige: Menschen gehen zu oft zum Arzt. Vor allem auf eigene Faust zum Facharzt. Der CDU-Politiker Spahn äußert sich heute auf RTL WEST Anfrage nicht. Dafür aber der NRW-Gesundheitsminister schriftlich: „[...] Durch die gesetzlichen Anpassungen während der Pandemie wurden Beitragserhöhungen verhindert. Das darf in der Diskussion nicht vergessen werden. Das Geld wurde in einer Ausnahmesituation für unser Gesundheitssystem dazu verwendet, die Belastungen der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler nicht zu erhöhen."

So könnt ihr die Krankenkasse wechseln

Wenn ihr betroffen seid, könnt ihr auch zu einer anderen Krankenkasse wechseln. Denn wenn die Versicherungen den Zusatzbeitrag erhöht, gibt es ein Sonderkündigungsrecht. Normalerweise müsst ihr mindestens zwölf Monate lang Mitglied sein, bevor ein Wechsel möglich ist. Doch im Falle einer Beitragserhöhung entfällt diese Einschränkung. Egal ob ihr erst seit Kurzem oder schon seit mehr als einem Jahr Mitglied seid. Die Kündigungsfrist bleibt mit zwei Monaten zum Monatsende aber gleich. Sobald ihr euch für eine neue Krankenkasse entschieden habt, stellt ihr einen sogenannten Aufnahmeantrag bei der neuen Kasse. Das funktioniert bei den meisten online. Die neue Krankenkasse informiert dann eure alte Kasse. Somit seid ihr lückenlos versichert. Ist das alles getan, erhaltet ihr eine Mitgliedsbestätigung. Außerdem: die elektronische Krankenversicherungskarte eurer neuen Kasse. Jetzt müsst ihr noch euren Arbeitgeber über die Mitgliedschaft in der neuen Krankenkasse informieren. Gesetzliche Krankenkassen dürfen euern Antrag nicht wegen des Alters oder Vorerkrankungen ablehnen. Auf jeden Fall macht es aber Sinn vor einem Wechsel sich über die Leistungen zu informieren, die die Krankenkassen anbieten. Das kann sich nämlich unterscheiden.