Helge Braun im RTL-Interview zu Corona

"Krankenhauszahlen wichtiger Wert für die Zukunft"

Kanzleramtschef Helge Braun im RTL-Interview.
Kanzleramtschef Helge Braun im RTL-Interview.
RTL

Kanzleramtsminister Helge Braun ist bekanntlich ehemaliger Intensivmediziner – und in Hessen geboren. Deshalb hat er es sich heute auch nicht nehmen lassen, beim Spatenstich des neuen medizinischen Kompetenzraums im hessischen Kirtorf dabei zu sein – ein Modellprojekt für die Versorgung des ländlichen Raumes in der Zukunft. Bei medizinischen Themen ist Corona natürlich nicht weit. Deshalb äußerte sich Braun im RTL-Interview auch dazu, welche Parameter in Zukunft bei der Bekämpfung der Pandemie wichtig sein werden.
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Präzisere Zahlen über Erkrankungen

Braun betont: „Die Zahl der Neuinfektionen ist natürlich ein ganz wichtiger Wert. Weil sie eben aussagt, wie viel Corona ist im Land und wie schnell breitet es sich aus oder eben auch nicht.“

Der Inzidenzwert werde also weiter ein wichtiger Baustein sein, gleichzeitig wird in Zukunft aber ein anderer Wert noch wichtig: „Wir haben darüber hinaus die Zahl derer, die ins Krankenhaus müssen, statistisch jetzt besser erfasst seit dem ersten August. Wir kriegen Meldungen von den Krankenhäusern, sodass wir präziser sagen können: Wie viele von denen, die erkranken, erkranken eigentlich so schwer, dass sie wirklich in eine stationäre Behandlung müssen und das ist ein ganz wichtiger Wert auch für die Zukunft.“

Braun stärkt Stiko den Rücken

Für die Gesamtsituation sei vor allem auch die Impfquote entscheidend. In diesem Zusammenhang wird auch darüber diskutiert, ob Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren vermehrt geimpft werden sollten.

Während Gesundheitsminister Jens Spahn jetzt auch Impfungen in Schulen anbieten will, obwohl die Ständige Impfkommission (STIKO) sie nicht flächendeckend für Kinder und Jugendliche empfiehlt, sagt Braun: „Die STIKO ist eine unabhängige wissenschaftliche Kommission, die absolut entscheidend ist bei der Frage, welche Impfungen empfohlen werden und nicht und danach richten sich Mediziner in Deutschland. Und das muss auch so bleiben.“ Wenn jemand nicht vorerkrankt sei, müsse deshalb sehr genau mit Arzt und Eltern entschieden werden, ob geimpft werden soll.