Kommentar zur Künstler-Aktion #allesdichtmachen
Scheinheiliger Bullshit: Diese Aktion hat nichts mehr mit Kunst zu tun!
Ich horche immer dann auf, wenn Beiträge zur Corona-Krise von rechten Gruppierungen Applaus bekommen. Und so war es auch jetzt. Dieses Mal bekommen bekannte Schauspieler, führende Köpfe aus der TV Branche, Zuspruch von einer politischen Seite, mit denen die doch eigentlich nichts zu tun haben.
50 deutsche Schauspieler hatten zeitgleich auf einer extra dafür angelegten Webseite Videos unter dem Hashtag #allesdichtmachen hochgeladen. Der Inhalt: die ironisch-satirische Auseinandersetzung dieser Prominenten mit der Corona-Politik der Bundesregierung.
Als ich mir dann angeschaut habe, was da die Elite der Schauspielzunft verzapft hat, verschlug es mir glatt den Atem.
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Medienschelte, was sonst?
Da kritisiert doch ein bekannter Tatort-Kommissar wieder einmal die kritiklose Presse – wieder einmal. Fällt euch da nix Besseres ein? Was denkt ihr? Dass wir Journalisten alles hinnehmen, dass wir regierungskonform berichten, was für ein Bullshit! Mittlerweile werden Reporter, die von Demos berichten, beschimpft, bespuckt, teilweise verprügelt!
Also bitte, haltet euch da doch wirklich mal zurück, versucht mal unseren Job zu machen. Ausgerechnet ein Schauspieler, den ich fünf Minuten später in Werbespots sehe, sagt so etwas. Eine große Kluft zwischen Sagen und tatsächlichem Handeln nennt man in der deutschen Sprache scheinheilig und nichts anderes ist das.
Unsägliche Ironie
Da sind dann bekannte Schauspieler, die mit Brötchentüten die Beatmungsgeräusche von Intensivstationen nachäffen. Geht`s noch? Da ist ein Schauspieler, der sich lustig macht über die Angst der Menschen: „Ich habe Angst davor, irgendwann keine Angst mehr zu haben.“
Was soll das denn nun? Wenn ein Mensch auf der Intensivstation liegt und in die Windeln macht, dann sehnt der sich nach einer Zeit, in der er keine Angst mehr zu haben braucht. Das hat doch nichts mehr mit Kritik, freier Kunst oder “ das darf ich doch mal sagen“ zu tun. Nein, darf man in so einem Fall nicht!
Rückzug - die ersten löschen bereits wieder
Die ersten Schauspieler haben bereits ihre Beiträge wieder gelöscht, ganz nach dem Motto:“ Ups, kam ja doch nicht so gut an“. Überlegt euch das doch in Zukunft ein bisschen früher, was ihr da einer breiten Öffentlichkeit zumutet und Menschen, die wirklich in der Pandemie nichts zu lachen haben und vielleicht keinen Sinn für Ironie haben.
Im Ruhrgebiet gibt es einen Spruch, der wirklich heute passt wie selten, und bitte, jetzt nicht böse sein, das läuft jetzt unter künstlerischer Freiheit: „Einfach mal die Fresse halten“!
Diese Künstler haben sich übrigens explizit von der Aktion distanziert.
TVNOW Doku "Zwischen Hoffnung und Tod - wer hat Schuld am deutschen Impf-Desaster?"
Könnten in Deutschland bereits mehr Menschen geschützt sein? Wer trägt die Schuld am Impf-Desaster? Die Bundesregierung? Die EU? Die Hersteller? Oder die Bundesländer? Die Dokumentation geht den Verantwortlichkeiten auf den Grund. Auf TVNOW: „Zwischen Hoffnung und Tod“