Es gibt schon neue Pläne
Kohlekraftwerk Moorburg wird stillgelegt
Nach nur sechs Jahren ist Schluss
Nach nur gut einem Viertel der geplanten Laufzeit ist Schluss: Statt 2038 gehen beim jahrelang umstrittenen Kohlekraftwerk Hamburg-Moorburg schon am Mittwoch, also nur rund sechs Jahre und vier Monate nach seiner Inbetriebnahme im Februar 2015, endgültig die Lichter aus. Der kommerzielle Betrieb in dem Steinkohlekraftwerk südlich der Elbe war schon am 18. Dezember 2020 eingestellt worden. Nun wird das Kraftwerk des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall auch nicht mehr als Reserve vorgehalten.
"Ich bin erleichtert, dass hier nur endgültig Schluss ist!"
Moorburg war eines der modernsten und effizientesten Kohlekraftwerke in Deutschland. Als eines der größten Kraftwerke Europas konnte es mit seinen zwei Kraftwerksblöcken mit jeweils 827 Megawatt Leistung technisch elf Terawattstunden Strom im Jahr erzeugen. Das sind elf Milliarden Kilowattstunden und entspricht fast dem Stromverbrauch Hamburgs. Für den Betreiber Vattenfall war das Kraftwerk jedoch von Anfang an ein Milliardengrab: Verschärfte Umweltanforderungen, nachträgliche Bauauflagen sowie Materialprobleme bei Zulieferungen verteuerten das Projekt auf rund drei Milliarden Euro. „Ich bin erleichtert, dass hier nun endgültig und deutlich früher als geplant der Netzstecker gezogen wird“, sagt Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan.
Wie geht es nun weiter?
Pläne für den Kraftwerksstandort gibt es schon: Dort soll im großen Stil grüner Wasserstoff produziert werden. Dazu haben der Ölkonzern Shell, der Industriekonzern Mitsubishi Heavy Industries, Vattenfall sowie die kommunale Wärme Hamburg bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet. „Moorburg ist wegen seiner Lage und Anbindung an Leitungen und Transportwege ein idealer Standort für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft“, so Umweltsenator Jens Kerstan, „Es kann losgehen.“ (dpa/kst)