Schutzräume in Deutschland

Private Immobilien als Bunker

Senioren werden sie noch kennen: die Luftschutzbunker aus dem zweiten Weltkrieg. Dann kam das Thema Bunker noch mal während des Kalten Kriegs auf. Aber heutzutage ist es bei den meisten Menschen ganz weit weg. Doch die Weltlage hat sich verändert und Deutschland hat zu wenig Schutzräume.

Im Kölner Stadtteil Kalk ahnen wohl die wenigstens Menschen auf der Straße, was sich einige Meter unter ihnen befindet. In einer unscheinbaren U-Bahn Station öffnen sich die Tore in eine ganz andere Welt: in einen Zivilschutzbunker. Der wurde 1979 gebaut. Fast zweieinhalb tausend Menschen sollten hier nach einem möglichen Atomschlag 14 Tage überleben können. Pumpen sollten aus einem eigenen Brunnen Trinkwasser fördern und ein Schiffsmotor Strom erzeugen. Alles in die Jahre gekommen. Damit ist die Kölner Stätte Sinnbild für die allgemeine "Bunker-Lage" in Deutschland. In den vergangenen Jahren wurden die zurückgebaut oder sind ähnlich bröckelig. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erarbeitet deswegen einen neuen Bunker-Schutzplan. Bundesweit gibt es 579 öffentliche Schutzräume mit Platz für 480.000 Menschen. Bundesinnenministerin Faeser: „Das ist ja vor einigen Jahren leider abgebaut worden. Das ist ja wie bei der Alarmierung. Auch Sirenen gab es mal ausreichend in Deutschland, aber das ist ja leider in den letzten Jahrzehnten alles zurückgebaut worden. Wir fangen ja jetzt alles wieder an, neu aufzubauen. Damit ist diese Regierung konfrontiert gewesen, dass wir die Versäumnisse aus der Vergangenheit auch wieder aufholen mussten. "

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe teilt schriftlich mit, dass öffentliche Gebäude aber auch private Immobilien erfasst werden sollen, die als Zufluchtsorte in Frage kämen. Denkbar ist auch eine Art Bunker App für's Smartphone. Damit jeder weiß, wo er den nächsten Schutzraum findet.