Knöllchen-Streit in MonheimAldi zockt Kunden ab - aber nicht an der Kasse!

von Valerio Magno und Malena Menezes

Wer zu Aldi geht, der rechnet vielleicht mit einem Kassen-, aber nicht mit einem Strafzettel!
Über das nordrhein-westfälische Monheim rollt jedoch derzeit ein wahrer Knöllchen-Tsunami. Denn auf dem Parkplatz einer Filiale des Discounters wird von einer privaten Firma, die Aldi engagiert hat, saftig abkassiert. Die Monheimer sind stinksauer. Allen voran Bürgermeister Daniel Zimmermann (PETO). Er appeliert an die Monheimer: Zahlt nicht!
Aber geht das so einfach? Rechtsanwältin Nicole Mutschke hat die Antwort – im Video.

Plötzlich hagelt es Strafzettel

Anneliese Neumann bekommt Anfang April Post, mehr als 20 Briefe vom selben Absender – insgesamt 25 Strafzettel über insgesamt 500 Euro! Ausgestellt wurden sie von einer privaten Parkplatzfirma im Auftrag von Aldi Süd. Der Vorwurf: Die Rentnerin habe seit Monaten mehrfach zu lange auf dem Aldi-Parkplatz direkt neben ihrer Wohnung geparkt.

Ein Schock – denn eigentlich war das Parken hier bislang kostenlos.

Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärt RTL: „Bevor der Aldi-Markt hier angesiedelt wurde, vor etwa 20 Jahren, war das ein städtisches Grundstück. Die Stadt hat dieses Grundstück dann an Aldi verkauft und im Kaufvertrag entsprechende Regelungen getroffen, dass der Parkplatz öffentlich bleiben muss.“

Lese-Tipp: Wegen einer Parklücke?! Prügel-Proleten gehen wild aufeinander los

Eure Meinung interessiert uns!

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Bürgermeister rät den Betroffenen: Nicht zahlen!

Dann, vor etwa neun Monaten, stand plötzlich ein Schild auf dem Aldi-Parkplatz, das auf eine maximale Parkdauer von drei Stunden hinwies. Das Unternehmen hat also, so der Bürgermeister, „über neun Monate lang alle Verstöße gesammelt, die es für gegeben hält, und dann die Strafzettel im Paket an die Leute verschickt“. Anwohner, die hier womöglich jeden Tag geparkt hätten, hätten dann entsprechend viele Strafzettel bekommen.

Einige sollen sogar 1.000 Euro auf einen Schlag zahlen!

Das sei rechtswidrig, sagt Monheims Bürgermeister. Er beruft sich auf den Vertrag. Doch wer hat Recht? Die Antwort gibt es im Video.

Und was sagt das Unternehmen zu den Vorwürfen? In einer Stellungnahme heißt es: „ALDI SÜD befindet sich im Austausch mit der Stadt Monheim, um eine gute Lösung für alle Beteiligten zu finden.“ (ija)