Klarheit in 40 Sekunden
Corona-Test liefert Ergebnis in Rekordzeit - wird in Deutschland bisher aber kaum eingesetzt

Die sicherste Möglichkeit, eine Corona-Infektion nachzuweisen, ist der PCR-Test. Bisher. Ein Unternehmen aus Deutschland verspricht eine günstigere und schnellere Alternative, die für Klarheit sorgen soll. Großflächig eingesetzt wird er in Deutschland aber trotzdem nicht. Im Gegensatz zu anderen Ländern.
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Öffnungen durch neues Testverfahren?
Offene Restaurants, Konzerte und Sportveranstaltungen mit Zuschauern: All das wäre laut dem Unternehmen RAM Global mit dem ThEA Covid-Test möglich. Trotzdem wird der Test in Deutschland nicht großflächig eingesetzt.
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Schnell, präzise, schmerzfrei
Im Interview mit dem „Merkur“ erklärt ThEA-Sprecher Peter Groschupf, der Test sei eine schnelle, präzise und völlig schmerzfreie Alternative. Der Test besteht aus einem Lesegerät und einem Sensorstäbchen mit Chip. Die Anwendung ist einfach: Der Patient gibt etwas Speichel auf die Probe, dann wird das Stäbchen auf den Chip gelegt und der Chip wird in das Lesegerät eingesetzt.
Dann heißt es 40 Sekunden warten und das Ergebnis ist da. Ein rotes oder grünes Lämpchen zeigt, ob der Patient mit Corona infiziert ist oder nicht. Nach der Auswertung wird ein digitales Zertifikat auf sein Handy gesendet. Einfach und effizient. Und in vielen Bereichen sehr gut einzusetzen.
Test soll auch Mutationen erkennen
Die Entwickler betonen außerdem, dass das Verfahren dem PCR-Test überlegen sei und auch Mutationen feststellen kann. Dabei sei er auch noch günstiger als ein PCR-Test. Bei einem Bestellvolumen von einer Million Tests würde ein einzelner Test 18 Euro kosten. Zum Vergleich: Ein PCR-Test kostet in der Summe deutlich mehr als 100 Euro. Ein weitere Stärke, die Hersteller verspricht: Die große Zahl an Testungen, die an einem Tag möglich wären.
5.000 Testungen pro Tag
Theater, Stadien, Restaurants, Hotels oder Einzelhandel – laut Hersteller ist der Test vor allem für jene Bereich geeignet, in der es eine schnelle Vor-Ort-Analyse geben muss. Der Test ist nämlich nicht nur schnell in der Auswertung, sondern es kann auch ganz schön viel getestet werden. 5.000 Testungen pro Tag seien möglich, acht Proben könnten gleichzeitig ausgewertet werden.
In anderen Ländern im Einsatz
In Israel, Dubai oder Tschechien wird der Test schon eingesetzt, auch in Deutschland sei er bereits zugelassen, aber nicht flächendeckend im Einsatz. „Wir haben einige Minister angeschrieben, darunter auch Markus Söder, Jens Spahn und Andreas Scheuer“, sagte Groschupff dem „Merkur“. Rückmeldung habe es kaum gegeben. „Für uns unverständlich, da der Test den Menschen in Deutschland ihr normales Leben zurückgeben würde“, behauptet er.
Im Gespräch mit großen Firmen
Während es in der Politik also kein reges Interesse zu geben scheint, haben einige große Unternehmen Interesse bekundet. „Wir sind unter anderem im Gespräch mit einigen Clubs der Bundesliga, TUI, Siemens und Lufthansa“, so Groschupf.