5 Tipps des Verbands der Internetwirtschaft "eco"

Kinder-Urlaubsfotos im Netz – worauf Eltern achten sollten

Smartphone-Nutzung
Wenn die Kinder in einem fortgeschrittenen Alter sind, sollten die Eltern sie in deren Internetpräsenz einbinden.
deutsche presse agentur

Ein schöner Schnappschuss der Familie, der spielenden Kinder am Strand oder ihrer begeisterten Gesichter auf einem abenteuerlichen Ausflug – Fotos wie diese sind Gang und Gäbe im Urlaub. Aber ist es wirklich sicher, Bilder von seinen Kindern auf Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram zu teilen? Wir erklären, worauf Eltern achten sollten, damit die digitalen Urlaubserinnerungen keine bösen Überraschungen nach sich ziehen.

"Entscheidend ist, was auf den Bildern zu sehen ist"

„Es ist völlig nachvollziehbar, dass Eltern im Urlaub Fotos von ihren Kindern machen und diese auch Anderen zeigen möchten. Doch entscheidend dabei ist, was auf den Bildern zu sehen ist und mit wem beziehungsweise auf welchen Plattformen sie geteilt werden“, so Alexandra Koch-Skiba, die Leiterin der „eco“-Beschwerdestelle. „eco“ ist der größte Verband der Internetwirtschaft in Europa und hat fünf Tipps zu Kinderfotos aus dem Urlaub im Internet veröffentlicht.

1. Keine Bilder in Bikini, Badehose oder mit zu viel nackter Haut teilen

Eltern sollten grundsätzlich keine Fotos teilen, auf denen ihre Kinder nackt oder nur leicht bekleidet sind, etwa in Badekleidung. Die Aufnahmen können in falsche Hände geraten und sexualisiert werden, so Koch-Skiba: „Auch wenn viele Eltern diesen Tipp bereits berücksichtigen, ist immer noch sehr viel Aufklärungsarbeit nötig.“ Erkennbar sei dies beispielsweise daran, dass der Hashtag #kidsbeachwear auf Instagram mehr als 20.000 Beiträge beinhalte.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

2. Gesichter von Kindern und Jugendlichen verpixeln mit Smileys verdecken

Die Gefahr der Sexualisierung von Kinderfotos aus dem Netz besteht jedoch nicht nur bei Fotos, auf denen nackte Haut zu sehen ist. Auch vermeintlich unbedenkliche Fotos können folgenschwer sein: „Selbst Fotos auf dem Spielplatz oder beim Kindergeburtstag können mitunter in Pädophilen-Foren auftauchen oder in den falschen Kontext gebracht werden“, erklärt Koch-Skiba. Auch wenn dies nicht die Regel sei, sollen sich Eltern dem bewusst sein und dies verhindern, indem sie das Gesicht ihrer Kinder mit Smileys oder Emojis bedecken oder es verpixeln. Eine andere Option sei das Fotografieren des Kindes von hinten anstatt von vorne.

Lese-Tipp: Kolumne zu Kinderfotos im Netz: Auch unsere Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre!

3. Sicherheitseinstellungen checken

Laut der Empfehlung sollten die Fotos nur mit Verwandten oder engen Freunden geteilt werden, dies lässt sich über die Sicherheitseinstellungen kontrollieren: „Will ich Urlaubsbilder in meinem Status – das heißt temporär und bis zu 24 Stunden – teilen, kann ich inzwischen für jeden einzelnen Kontakt entscheiden, ob ihm die Fotos angezeigt werden oder nicht.“

Neben Privatsphäreeinstellungen ebenfalls wichtig: der Datenschutz. Verwenden Sie keine Ortsangaben oder vollständigen Namen. Auch das kann mitunter sehr gefährlich werden.

4. Rechte von Kindern nicht außer Acht lassen

Wenn die Kinder alt genug sind, sollten sie bei der Veröffentlichung von Fotos von ihnen mit eingebunden werden. Laut „eco“ sollte der Nachwuchs früh an dieses Thema herangeführt werden, da so wichtige Aufklärungsarbeit für deren spätere Social-Media-Nutzung geleistet würde. Ergänzend dazu bietet der Verband Workshops an Schulen und bei Elternabenden an. Außerdem kann Ihr Kind Ihnen so klipp und klar mitteilen, ob ob es will, dass andere Menschen die jeweiligen Fotos von ihm sehen sollen – oder eben nicht.

5. Unangebrachte Fotos melden

Zweifeln Eltern im Nachhinein an der Veröffentlichung gewisser Fotos ihrer Kinder, sollten sie diese sofort löschen, um mögliche Risiken zu minimieren. Entdecken User unangebrachte Kinderfotos, so können sie diese bei der Beschwerdestelle der „eco“ melden. Was gilt als unangebracht? Von den offensichtlichen Fällen, in denen es um Gewalt, Sexualisierung und ähnliche Thematiken geht ganz abgesehen, sollten auch keine Fotos veröffentlicht werden, die Ihr Kind in peinlichen oder intimen Situationen und Momenten zeigt. Ein Foto, auf dem Ihr Kind wie am Spieß schreit oder eins, wo die volle Windel zu sehen ist? Sollte lieber nicht veröffentlicht werden. Schließlich würden Sie solche Aufnahmen von sich selbst vermutlich auch eher nicht auf Social Media posten, oder? (jos/vdü)