Zwei Monate nach Autobahn-Crash
Kind (4) starb an Unfallfolgen: Profi-Fußballer von Club suspendiert

Diese Nachricht betrübte ganz Holland: Ein vierjähriger Junge starb an den Folgen eines Autounfalls. Besondere Aufmerksamkeit bekam der Fall, da auch ein Profi-Fußballspieler vom niederländischen Club Heracles Almelo in den Crash verwickelt war. Ausgerechnet auch noch der beste Saisontorschütze, Rai Vloet. Der 26-Jährige behauptete jedoch, nicht selbst gefahren zu sein. Schon gar nicht zu schnell oder betrunken. Eine Lüge, wie sich nun herausstellte. Für den Club Grund genug, um sich von ihm zu trennen.
Vloet mit Almelo-Comeback nach zwei Monaten
Es war der 14. November 2021, als sich der Unfall auf der Autobahn 4 bei Hoofdorp in der Provinz Nordholland ereignete. Vloet saß gemeinsam mit einem Mitfahrer im Unfall-Wagen, der auf das Auto einer vierköpfigen Familie geprallt war. Der Fahrer des Wagens will er jedoch nicht gewesen sein.
Nach seiner Festnahme, den Ermittlungen und seiner dadurch verbundenen Pause feierte Vloet am 15. Januar 2022 sein Comeback auf dem Platz. Fast genau zwei Monate nach dem Crash. Die Fans des Clubs? Reagierten mit Kritik darauf, auch wenn der Stürmer zuletzt so gern traf.
Nach Polizeibericht: Club suspendiert Stürmer
Doch jetzt steht fest: Vloet wird das Trikot von Heracles nicht wieder überstreifen. Er ist suspendiert!
Die Zeitung „De Telegraaf“ hatte dem Club den offiziellen Polizeibericht zugespielt. Und daraus ging hervor, dass der Stürmer seinen Verein angelogen hatte: Laut Untersuchungen sei Vloets Wagen mit 203 km/h unterwegs gewesen – obwohl nur 130 km/h erlaubt waren. Außerdem sei bei ihm ein Promillewert von 1,18 festgestellt worden. Der Grenzwert liegt in den Niederlanden bei 0,5.
Vloet hatte den Club über Unfallumstände angelogen
Almelo reagierte umgehend, zog die Reißleine und gab eine Stellungnahme ab: „Der Vorstand und die Geschäftsführung von Heracles Almelo sind zutiefst schockiert über die neuen Informationen, die heute ans Licht kamen.“
Der Club hatte Vloet vertraut. Und seine Version der Unfallumstände geglaubt. Sonst hätte man ihn nicht zurück ins Training geholt. „Nach dem, was wir heute erfahren haben, ist Vloet in dieser Nacht möglicherweise nicht nur viel zu schnell gefahren, sondern hat auch zu viel getrunken. Beides ist absolut inakzeptabel“, so Rob Toussaint, Geschäftsführer von Heracles. „In den Wochen und Monaten nach dem Unfall hat Vloet uns als Arbeitgeber gegenüber wiederholt erklärt, er sei nicht schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h gefahren und habe nicht mehr als zwei alkoholische Getränke zu sich genommen.“
Die Trennung von ihm sei deshalb nun „in gutem Glauben und als guter Arbeitgeber“ passiert und die einzig richtige Entscheidung gewesen. In Gedanken sei der Verein weiter bei der Familie, die ihren kleinen Sohn verloren hat, und will erneut Kontakt zu ihr suchen. Mit Vloet hingegen will der Verein nichts mehr zu tun haben. (ana)