An Haltestelle stehengelassen

Fahrer wirft aus banalem Grund Mädchen (10) aus dem Bus

Ein Linienbus fährt auf einer Straße
Ein Mädchen durfte in Braunschweig nicht in einem Bus mitfahren. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

Da hatte einer wohl einen schlechten Tag. Ein Busfahrer aus Braunschweig leistete sich Ende August einen großen Fauxpas und ließ ein kleines Mädchen nicht mitfahren. Dabei wollte die Zehnjährige sogar für die Tour bezahlen. Die Braunschweiger Verkehrs-GmbH hat das plumpe Auftreten jetzt verurteilt und entschuldigt sich bei der Betroffenen. Aber auch das Unternehmen Schuld an dem Malheur. Das Nachrichtenmagazin „regionalHeute“ hatte als erstes von dem Vorfall berichtet.

Braunschweig: Busfahrer kann Geld nicht wechseln

Mit einem 20-Euro-Schein wollte die Zehnjährige ihre Busfahrt bezahlen. Doch mit dem überreichten Schein konnte der Fahrer nichts anfangen und entschied sich kurzerhand für eine unelegante Lösung: Er warf das kleine Mädchen an der nächsten Haltestelle wieder raus. Ein Verhalten, das von allen Seiten scharf kritisiert wird. Am 30. August reichte der Vater der Minderjährigen eine Beschwerde bei der Braunschweiger Verkehrs-GmbH ein, welche mit Kopfschütteln auf das taktlose Verhalten ihres Fahrers reagiert hat. „Der Vorfall hätte sich (...) nicht ereignen dürfen, da die Regelungen und Werte der BSVG anders lauten", stellte Felix Weitner, Pressesprecher der Braunschweiger Verkehrs-GmbH, gegenüber „regionalHeute“ klar.

Lese-Tipp: Busfahrer bestraft Schüler mit einer Vollbremsung

Verkehrsverband trägt Mitschuld am Rausschmiss

Der Verband darf sich aber eigentlich nicht aus der Affäre ziehen, denn er trägt eine Mitschuld an der vermasselten Situation. Der Vorfall ereignete sich kurz nach den Sommerferien und die Schülerin hatte noch keine Sammelschülerzeitkarte für das neue Schuljahr, mit welcher sie hätte kostenlos fahren können. Für die rechtzeitige Verteilung ist der Verkehrsverband verantwortlich. Zwar beteuerte Weitner gegenüber „regionalHeute“, dass der Verband die Schülerinnen und Schüler auch in dem Übergangszeitraum bis zur Verteilung der Karten kostenlos transportiere, diese Regel ist aber anscheinend nicht allen bekannt. Der dreiste Fahrer wird jetzt jedenfalls zur Verantwortung gezogen, wie ist jedoch unklar. (hzi)