Havertz völlig bedient

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December 1, 2022: Kai Havertz Latino News - December 1, 2022 *** December 1, 2022 Kai Havertz Latino News December 1, 2022 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAla2_ 20221201_zaa_la2_018 Copyright: xLaxNacionx
Kai Havertz und seine "Trophäe".
Imago Sportfotodienst

Da stand er nun. Kai Havertz hielt den Award für den „Spieler des Spiels“ gegen Costa Rica (4:2) in den Händen. Es fühlte sich wohl eher an wie der Preis für die „ärmste Sau“ des Abends.

Video: Das deutsche WM-Drama

Der Blick fasst den Zustand der deutschen Fußball-Seele zusammen

Der Blick von Nationalspieler Kai Havertz sagt alles. Enttäuschung, Wut, Leere. Ungläubigkeit. Völlig bedient steht der 23-Jährige mit der FIFA-Auszeichnung da, die jetzt schon keinen mehr interessiert - ihn wohl am allerwenigsten. „Spieler des Spiels“ – trotzdem Teil der Fußall-Lachnummer der Nation. Das Foto ging schnell im Netz steil. Es fasst den Zustand der deutschen Fußball-Seele prächtig zusammen.

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Dabei hatte Havertz noch dazu beigetragen, dass das DFB-Team selbst in einer guten Position war, seine „Hausaufgaben“ gemacht hatte. Was das Ergebnis betraf. Es hätte eben nur Japan gegen Spanien nicht gewinnen dürfen. Ein Szenario das, man muss es so sagen, viele im Vorhinein wohl einfach nicht wahrhaben wollten.

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Kai Havertz: Doppelpack nach Einwechslung

Der Chelsea-Stürmer kam in der 66. Minute für den unglücklich agierenden Thomas Müller ins Spiel und erzielte kurz darauf (73./85.) einen Doppelpack, Havertz persönlich drehte die Partie von 1:2 auf 3:2. Ein Zeichen an den Bundestrainer und wohl auch etwas Genugtuung nach der Degradierung auf die Bank im Spanien-Spiel. Aber, das darf man auch nicht vergessen, Havertz war der Teil der Startelf, die gegen Japan den Grundstein zum Misserfolg legte. Und verlor gegen Costa Rica den Kopfball vor dem 1:2.

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Nun also “Man of the Match” statt Achtelfinale. Kurz darauf gab Havertz ein erstaunlich abgekühltes Interview. Er bekannte zwar durchaus „Wut“ auf das spanische Ergebnis, nur um sofort hinterherzuschieben, dass man sich an die „eigene Nase“ zu packen habe.

"Wir haben es uns selbst zuzuschreiben"

„Mit so einer Qualität darf es uns nicht passieren, gegen Japan zu verlieren. Das Spiel gegen Japan hat alles kaputt gemacht. Ich glaube, nach dem 1:0 hatten wir das Gefühl, da geht sogar mehr. Aber wir haben es nicht geschafft. Dass es so unglücklich läuft, hat natürlich keiner erwartet. Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, indem wir gegen Japan zwei Gegentore in 15 Minuten bekommen, die nicht gehen“, sagte Havertz.

Zweitklassig sei der deutsche Fußball allerdings nicht. „Dass die Jungs nach dem WM-Titel 2014 als Turniermannschaft gefeiert wurden, war ja klar. Jetzt fliegen wir zweimal in der Gruppenphase raus, da ist es klar, dass wir keine Turniermannschaft sind.“ (msc)