Gegen erwachsene Begleiter wird jetzt ermittelt
Junge (11) stirbt nach Schlauchboot-Unfall in Hessen
Tragödie auf der Lahn: Ein elf Jahre alter Junge ist tot, nachdem er am Wochenende von einem Schlauchboot in den Fluss gefallen war. Mehr als 200 Helfer hatten nach dem Kind gesucht – doch jede Hilfe kam zu spät. Im Fokus stehen nun seine erwachsenen Begleitpersonen.
Bewusstlosen Jungen aus Fluss geholt
Sehr kritisch sei laut Polizei der Zustand des Jungen gewesen, als er am Samstagnachmittag im Krankenhaus eintraf. Am Abend des Folgetags dann die traurige Meldung: Der Elfjährige ist tot, das bestätigte eine Polizeisprecherin auf RTL-Nachfrage. Inzwischen steht fest, dass es sich um einen Unfall handelte, der Junge starb „infolge eines Unglücks“ – ein Gewaltverbrechen schließt die Marburger Staatsanwaltschaft nach der Obduktion aus.
Mit einem Schlauchboot war der Junge bei Dautphetal auf der Lahn unterwegs gewesen. Aus noch ungeklärten Gründen war er in den Fluss gefallen und galt zunächst als vermisst. Ca. 250 Einsatzkräfte konnten den Jungen nach ein paar Stunden bewusstlos aus dem kalten Fluss holen. Doch die Hilfe kam zu spät: Der Junge starb am Sonntag im Krankenhaus.
Hohe Fließgeschwindigkeiten durch Hochwasser
Zum Zeitpunkt des Unfalls am frühen Nachmittag waren außer dem Jungen zwei Männer, 31 und 35 Jahre alt, mit in dem Boot gewesen. Beide hätten sich an Land retten können und seien in einem Krankenhaus behandelt worden. Ob es sich bei den Männern um Angehörige des Elfjährigen handelt, ist noch nicht bekannt. Auch die Ursache des Unfalls ist noch unklar. Hochwasser sorge aktuell auf der Lahn für hohe Fließgeschwindigkeiten, sagt ein Sprecher des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Der Pegelstand sei höher als normal.
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Vorsicht bei Hochwasser!
Seit mehreren Wochen warnt die Hochwasserzentrale in ganz Deutschland immer wieder vor Hochwasser in Flüssen. Die Website der Zentrale zeigt aktuell, in welchen Gebieten besondere Vorsicht gilt. Familien mit Wohnort an Gewässern sollten ihre Kinder sensibilisieren und bei hohem Wasserstand von den Ufern fernhalten. Von Freizeit-Bootsfahrten bei Hochwasser sollte abgesehen werden. Grundsätzlich gilt: Kinder unter zwölf Jahren sollten, auch wenn sie schwimmen können, auf Booten von bis zu acht Metern Länge eine Schwimmweste tragen.(dpa/gmö)