Grünen-Politiker legt Bundestagsmandat nieder

Jürgen Trittin macht Schluss

Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen) telefoniert am 20.11.2017 in Berlin vor Beginn der Sitzung der Grünen Bundestagsfraktion. Die FDP hatte die Jamaika Sondierungsgesprächen zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer Regierung abgebrochen. Foto: Michael Kappeler/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Grünen-Politiker Trittin legt Abgeordneten-Mandat nieder (Archivfoto)
mkx fpt, dpa, Michael Kappeler

Das war es für Jürgen Trittin! Mister Dosenpfand macht Schluss.
Der Grünen-Politiker legt zum Jahreswechsel sein Bundestagsmandat nieder. „Jetzt, zur Mitte der Legislaturperiode, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um selbstbestimmt zu gehen“, sagte Trittin dem Spiegel.

Jürgen Trittin hat die Einführung des Einwegpfands in Deutschland maßgeblich vorangetrieben

Er habe bereits zur letzten Bundestagswahl beschlossen, dass dies seine letzte Kandidatur sein würde. „Im vergangenen Sommer stellte ich dann fest, dass ich im Herbst 25 Jahre Mitglied des Bundestags sein würde. 25 – das ist doch ein schönes Jubiläum, um davon Abschied zu nehmen“, sagte Trittin. „Anfang Januar gebe ich mein Bundestagsmandat ab“, kündigte der 69-Jährige an. Am Dienstagnachmittag teilte er seinen Entschluss der Grünen-Bundestagsfraktion mit.

Der Niedersachse war rund 40 Jahre lang für die Grünen auf kommunaler, auf Landes- und Bundesebene aktiv. 1998 zog Trittin in den Bundestag ein und wurde Bundesumweltminister in der rot-grünen Koalition. Als Führungsfigur der Parteilinken prägte er den Kurs der Grünen maßgeblich mit.

Trittin hatte mit Kritik an seiner Partei immer wieder für interne Debatten gesorgt. Zu seinem Abschied aber zeigte er sich milde. „Diese Partei, diese Fraktion hat mir doch ermöglicht, alles zu werden, was man als Grüner werden kann“, sagte Trittin dem SPIEGEL. Er betonte: „Ich gehe in Frieden und Dankbarkeit.“

Trittin wird vielen Bürgern wegen der Einführung des Einwegpfands in Erinnerung bleiben. Die hat er in seiner Zeit als Bundesumweltminister unter Kanzler Gerhard Schröder maßgeblich vorangetrieben. (rsa)