Jasmin hat einen Hirntumor - und nur noch Monate zu leben
Unter die Haut: Schutzengel-Tattoo für todkranke Schwester
Hinter jedem Tattoo steht eine Geschichte – und diese zeugt von tiefer Traurigkeit, aber auch von grenzenloser Geschwisterliebe. Julia lässt sich bei Tätowierer Andy Schmidt, bekannt aus der Punkt-12-Rubrik "Unter die Haut", ein ganz besonderes Motiv stechen: Einen Schutzengel, der sie immer an ihre Drillingsschwester Jasmin erinnern soll. Denn die drei Schwestern haben nicht mehr viel Zeit zusammen. Jasmin leidet an einem unheilbaren Hirntumor, die Ärzte geben ihr nur noch Monate zu leben. Wie Julia, Jenny und Jasmin mit dieser unbegreiflichen und doch so realen Situation umgehen, sehen Sie im Video.
Operation ist nicht möglich
Jasmin erklärt, warum sie sich mit nur 24 Jahren damit abfinden muss, dass ihr Leben bald endet und sie ihre geliebten Schwestern verlassen muss: „Ich hatte sehr lange Kopfschmerzen, über sechs Jahre. Es wurde immer nur gesagt ‚Migräne, Migräne, Migräne‘. Wir haben es mit Tabletten versucht, das ging gar nicht. Es hörte nicht auf, sondern wurde immer schlimmer. Für mich gibt es keine OP und auch keine Überlebenschancen.“
Im Gegensatz zu klar abgegrenzten gutartigen Tumoren, die nicht oder nur langsam wachsen, wachsen bösartige Hirntumoren in das umgebende Gewebe hinein. Beide Arten können jedoch einen gefährlichen Anstieg des Hirndrucks verursachen, da der Platz durch den Schädel begrenzt ist. Bei bösartigen Tumoren wird häufig auf eine Operation mit anschließender Chemotherapie und Bestrahlung gesetzt, um wuchernde Krebszellen zu entfernen. Das ist allerdings nicht in allen Fällen möglich – vor allem, wenn der Tumor zu nah oder mitten in Bereichen des Gehirns liegt, die überlebenswichtig sind, wie etwa das Atemzentrum. Die Entscheidung, ob ein Eingriff sinnvoll oder das Risiko einfach zu groß ist, muss immer nach dem Einzelfall entschieden werden.
Auch in Zukunft wollen die Schwestern den Geburtstag für drei feiern
Nach Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert-Koch-Institut Berlin erkranken jedes Jahr etwa 7.000 Menschen in Deutschland an Krebs im Gehirn, 95 Prozent davon an Hirntumoren. In der Regel gilt: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. In Jasmins Fall war bis zur Diagnose zu viel Zeit verstrichen. Doch auch, wenn die Drillinge sich in viel zu naher Zukunft voneinander verabschieden müssen: Jasmin wird immer ihren Platz bei ihren Schwestern haben. Jenny sagt entschlossen: „Wir werden unsere Geburtstage immer für drei feiern.“